Zeugnisverweigerungsrecht genutzt
Der Polizei hatte sie von dem allen offenbar nichts erzählt. Eine Kurier-Nachfrage bei Leitendem Oberstaatsanwalt Herbert Potzel ergab am Freitag, dass bei ihm keine Anzeige vorliegt. "Das heißt aber nicht, dass sie nicht woanders eingegangen sein kann", sagte Potzel. Wegen der veröffentlichten Äußerungen der Frau ermittelt jetzt die Kriminalpolizei weiter. Im Untreue-Prozess hatte sie von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht als Verlobte des Angeklagten Gebrauch gemacht, so Potzel. "Eine Zeugenaussage von ihr wäre für den Tatnachweis nicht erforderlich gewesen", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt. Jetzt müsse die Staatsanwaltschaft jedoch den neuen Hinweisen nachgehen.
"Ihr wollt mich fallen sehen"
Polizeisprecherin Stefanie Püttner bestätigte am Freitag, dass weitere Vernehmungen geführt würden. Auch die Freundin sei stärker ins Visier der Kripo gerückt. "Dabei ist aber noch einiges abzuklären", sagte Püttner. Zum jetzigen Zeitpunkt könne nicht gesagt werden, ob sie zur Beschuldigten wird oder nicht. "Wenn eine Straftat im Raum steht, zieht das automatisch Ermittlungen nach sich." Auch der Journalist müsse damit rechnen, von der Kripo verhört zu werden. Alle neuen Informationen würden überprüft. "Wir werden auf alle Fälle noch einmal an die Dame herantreten."
Auf ihrer Facebook-Seite schrieb sie: "Ihr wollt mich fallen sehen? Vergesst es, ich bin stärker wie ihr denkt."
UPDATE: Am Samstagnachmittag wurde dem Kurier bekannt, dass Bunker und Haus erneut durchsucht wurden und die Frau vorübergehend in Gewahrsam genommen und erneut vernommen wurde. Sie wurde nicht in Untersuchungshaft genommen.