Auch in Fichtelberg
Nach dem Prinzip der Freifunker ist auch das Netz in Fichtelberg aufgebaut.Dort stehen fast 50 Router im Gemeindegebiet verteilt. In Untersteinach, Landkreis Kulmbach, betreibt der Sportverein auf seinem Gelände ein offenes Netz. Dort hat Uwe Marx, der Bruder von Franc Marx, die Initiative übernommen. Allzu lange hatte der Verein auf den Hotspotbetreiber Vodafone gewartet. Weil sich der Netzbetreiber nicht bewegte, haben die Vereinsmitglieder selbst ein offenes WLan für jedermann eingerichtet. Jetzt gibt es dort Fußball auf dem Rasen und Bundesliga auf dem Smartphone. Die Reihe der Gemeinden mit offenem WLan lässt sich fortsetzen.Eine Initiative ging auch von der Jungen Union aus.
Zur "Saure-Gurken-Zeit"
In Leups steht der nächste Schritt bevor: „Auch im Neubaugebiet soll es freie Zugänge geben“, hat sich Franc Marx vorgenommen. Dafür wächst ein Strang von der Kapelle mitten im Ort nach Westen.
Wer das Freifunknetz in Leups testen will, der kann das am Wochenende tun. Dann wird im Party-Schupfen die "Saure-Gurken-Zeit" gefeiert.
Stichwort Freifunk:
Freifunk steht für freie Kommunikation in digitalen Datennetzen. Freifunker verstehen unter „frei“ zugänglich für alle, nicht zensiert, nicht kommerziell und im Besitz der Gemeinschaft. Praktisch bedeutet das: Jeder Bürger stellt seinen WLan-Router auch für den Datentransfer der anderen Teilnehmer zur Verfügung. Im Gegenzug kann er oder sie ebenfalls Daten, wie zum Beispiel Text, Musik und Filme über das interne Freifunknetz übertragen oder über von Teilnehmern eingerichtete Dienste im Netz Chatten, Telefonieren und gemeinsam Onlinegames spielen.
Viele Freifunker stellen zudem ihren Internetzugang zur Verfügung und ermöglichen anderen somit den Zugang zum Internet. „Dabei ergänzen sich Menschen, die sich eigentlich gar nicht kennen“, sagt Adrian Schmutzler aus Bayreuth. Er hat in der Region zahllose Freifunkrouter aufgestellt. Die Gemeinschaft der Freifunker ist Teil einer globalen Bewegung. Ihre Vision ist die Demokratisierung der Kommunikationsmedien durch freie Netzwerke.
Die Geschichte des Freifunks begann nach dem Fall der Mauer, schildert Uwe Oertel aus Leups. In Dresden und Berlin nahmen Nachbarn die Erschließung mit WLan selbst in die Hand. „Aus der Not heraus“, sagt der Leupser Frank Marx. Freifunk Franken begann wahrscheinlich erst deutlich später. Inzwischen gibt es fast registrierte 500 Nutzer.
Mehr im Internet bei https://wiki.freifunk-franken.de. ub