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Freie Wähler: Zweikampf um Landtagsmandat

Von Peter Rauscher
Rainer Ludwig (links), Florian Wiedemann. Fotos: red Foto: red

Bei den Freien Wählern (FW) in Oberfranken zeichnet sich ein Zweikampf um ein Mandat im bayerischen Landtag ab. Die besten Chancen haben der Kandidat aus Kulmbach, Rainer Ludwig, und der Bayreuther Kandidat Florian Wiedemann.

 
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Zwei Landtagssitze haben die Freien Wähler Oberfranken bei der Wahl 2013 errungen, und die gilt es jetzt zu verteidigen, sind sich Ludwig und Wiedemann einig. Da der Forchheimer Abgeordnete Thorsten Glauber wieder antritt und die FW-Oberfrankenliste anführt, geht es nun darum, wer den frei werdenden Sitz nach dem Ausscheiden des Hummeltaler Abgeordneten Peter Meyer bekommt – immer vorausgesetzt, es bleibt 2019 bei zwei Mandaten für die Freien Wähler Oberfranken. Sicher ist das nicht. Die Freien Wähler, die 2013 in Bayern neun Prozent schafften, erreichten in der jüngsten Forsa-Umfrage nur 6,4 Prozent.  

Platz zwei für den Kulmbacher

Nach der Nominierungsversammlung am Wochenende in Neudrossenfeld hat der Kulmbacher Rainer Ludwig auf dem Papier die besseren Karten. Mit Platz zwei auf der Liste kann er sich bei seiner Premiere als Landtagswahlkämpfer Hoffnung auf die zweithöchste Stimmenzahl der Freien Wähler machen. Im Stimmkreis Forchheim, in dem Glauber als Direktkandidat antritt, wird Ludwig die Liste sogar anführen. „Das ist eine aussichtsreiche Position; über mein Abschneiden bin ich glücklich“, sagt Ludwig, der den Kreisverband Kulmbach führt.

Schwieriger Hundeknochen

Aber auch Florian Wiedemann auf Listenplatz drei rechnet sich noch gute Chancen aus, als Nachfolger Meyers in den Landtag einzuziehen. Bleibt es bei zwei Mandaten für die Freien Wähler Oberfranken, müsste er dazu aber mehr Erst- und Zweitstimmen einsammeln als sein Kulmbacher Konkurrent Rainer Ludwig. „Für mich gilt es, bei den Erststimmen im Stimmkreis Bayreuth kräftig vorzulegen“, sagt Wiedemann. Dass Ludwig im sogenannten Hundeknochen-Wahlkreis Kulmbach-Wunsiedel mit kleinen Teilen des Landkreises Bayreuth antrete, könne ein Nachteil sein, weil er in Wunsiedel nicht so bekannt sei. Der Stimmkreis Bayreuth sei bevölkerungsstärker und homogener.

"Wir werden uns nicht zerfleischen"

Die beiden, von denen vermutlich nur einer sein Ziel erreichen kann, betonen aber ihr gutes Verhältnis zueinander. „Wir werden uns nicht zerfleischen“, sagt Ludwig, der übrigens auch dem Kronacher Kandidaten Michael Zwingmann auf Platz vier noch Chancen fürs Mandat einräumt.

Presse war nicht erwünscht

Hart zur Sache ging es aber offenbar bei der Aufstellung der Wahlliste. „Es gab leidenschaftliche Diskussionen“, sagte Peter Meyer dem Kurier. Allerdings nicht in Neudrossenfeld, wo nach Angaben Meyers bereits eine fertige Vorschlagsliste des Bezirksverbandes zur Abstimmung stand und ohne wesentliche Änderung durchgewunken wurde. Die Presse war dazu nicht eingeladen; warum, konnte Meyer nicht sagen. Bezirkschef Manfred Hümmer war am Dienstag nicht erreichbar.

"Meyer-Bonus" ist weg

„Wegen meines Ausscheidens aus dem Landtag gab es bei der Aufstellung der Vorschlagsliste keinen Meyer-Bonus mehr für Bayreuth, am Ende setzte sich der Kreisverband Kulmbach mit deutlich mehr Mitgliedern durch“, sagte Meyer. Insgesamt könne man aber aus Bayreuther Sicht zufrieden sein, immerhin sei der Pottensteiner Bürgermeister und Bezirksrat Stefan Frühbeißer auf Listenplatz zwei der Bezirkstagswahl-Liste hinter Manfred Hümmer aus Forchheim platziert worden.

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