Neuer Tourismusleitfaden im Frankenwald - Fremdenverkehr bringt 90 Millionen Euro pro Jahr Kulmbach Frankenwald: Neuer Tourismus-Leitfaden

Von Peter Engelbrecht
30.04.2016, Kulmbach, Frankenwald Wandermarathon, Foto: Andreas Harbach Foto: red

„Frankenwald. Draußen. Bei uns“. So lautet das Motto des neuen Tourismusleitfadens. Der Frankenwald will mit den Stichworten „Stille, versteckte Weite und Zeit geben“ werben und stellt sich als „ruppig-kantig, genussvoll, handfest und kernig, deftig und herzlich“ dar.

 
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Der neue Leitfaden bis zum Jahr 2020 stieß auf der jüngsten Sitzung des Wirtschafts- und Kulturausschusses im Landratsamt Kulmbach auf positive Resonanz, allerdings wünschten sich die Kreisräte eine stärkere Zusammenarbeit mit den angrenzenden Tourismusregionen Fichtelgebirge, Fränkische Schweiz und Obermain. Der Fremdenverkehr im Frankenwald bringt nach aktuellen Studien rund 90,5 Millionen Euro Jahresumsatz, stellt damit einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor in der Region dar. „Viele Orte, Betriebe und Einrichtungen leben von den Gästen und Besuchern der Region“, hieß es im Vorwort des Leitfadens.

Einmal ohne Handyempfang sein

„Draußen sein und willkommen sein, sind ganz wichtig“, beschrieb Markus Franz, Geschäftsführer des Frankenwald Tourismus Service Centers in Kronach, die künftige touristische Ausrichtung. „Das heißt auch, einmal keinen Handyempfang zu haben.“ Die Region sollte sich mit ihren Schwerpunkten Wandern und Radfahren bekannter machen. Kreisrat Hermann Anselstetter (SPD) sprach sich für eine stärkere Zusammenarbeit der angrenzenden Tourismusverbände aus, unter anderem mit dem Fichtelgebirge. Es gebe bereits Ansätze einer Zusammenarbeit, etwa beim Thema Elektrofahrräder, allerdings habe jede Region ihre eigenen Schwerpunkte. „Ein gemeinsames Dach wird schwer werden“, meinte Franz.

"Keinesfalls am Rand"

Veit Pöhlmann (FDP) forderte ebenfalls mehr Zusammenarbeit, „sonst fallen wir als Landkreis hinten runter“. Dem widersprach Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler): „Im Frankenwald sind wir keinesfalls der Rand“. Die Erfahrung zeige, dass der Landkreis in allen umliegenden Fremdenverkehrsgebieten angemessen berücksichtigt werde. Dennoch sei eine stärkere Zusammenarbeit anzustreben. Anselstetter wies darauf hin, dass seine Gemeinde Wirsberg touristisch zum Frankenwald gehört, die Nachbargemeinde Neuenmarkt hingegen zum Fichtelgebirge. Gemeinsam mit der Fränkischen Schweiz und dem Obermain sollte man auf eine breite Vielfalt setzen. Beispiel: Aus Oberbayern kämen starke Hochzeitsgesellschaften mit 60 bis 80 Gästen nach Wirsberg.

Info: Das Kulmbacher Land verzeichnete von Januar bis März 2016 bei den Gästeankünften ein Plus von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, bei den Übernachtungen einen Zuwachs von 5,4 Prozent. Diese Zahlen gab Landrat Söllner bekannt. Er ging davon aus, die Zahlen des gesamten vergangenen Jahres zu erreichen.

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