Der Direktor der Beruflichen Oberschule wird Ministerialbeauftragter für Ostbayern FOS Bayreuth: Vietze will es noch mal wissen

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Klaus Vietze wird Ministerialbeauftragter für die Beruflichen Oberschulen in Ostbayern. Er verlässt die FOS in Bayreuth mit Wehmut, sagt er. Aber er will noch einmal eine neue berufliche Herausforderung. Foto: Eric Waha Foto: red

Die Berufliche Oberschule (BOS) in Bayreuth bekommt einen neuen Chef. Klaus Vietze, der 15 Jahre lang Direktor der Schule war, sucht zum Abschluss noch einmal die berufliche Herausforderung: Er ist ab 1. August der Ministerialbeauftragte für die Beruflichen Oberschulen in Ostbayern. Sein Amtssitz: Straubing.

 
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Vietze (60) sagt, er wolle mit seinem Wechsel ins Amt des Ministerialbeauftragten (MB) "noch etwas anderes tun. An entscheidender Stelle die Berufliche Oberschule bewegen". 110 Berufliche Oberschulen gibt es in Bayern, jeder der drei MBs betreut rund 35 Schulen. War die Aufgabe des Minsterialbeauftragten früher, die Schulaufsicht zu übernehmen, so sei es heute die Schulentwicklung. "Natürlich bekommt der MB auch Statistiken und Berichte von den Schulleitern. Aber das Aufgabenfeld hat sich völlig gewandelt. Es geht eher um die Begleitung der Schulen. Darum, der einen Schule zu sagen: Ihr habt eine Tolle Leistung erbracht, publiziert das doch mal." Oder darum, dass man Schulen unterstützt, in gewissen Bereich mehr zu leisten. 

Die BOS in Bayreuth war seine längste berufliche Station: Vietze, der in Kulmbach lebt und dort weiter seinen Lebensmittelpunkt haben wird, war nach dem Studium zehn Jahre an der Kulmbacher FOS, dann fünf Jahre im Ministerium in München im Referat für die Beruflichen Oberschulen, bevor er nach einer einjährigen Zwischenstation nach Bayreuth wechselte. Und er verlässt die Schule durchaus mit Wehmut, sagt Vietze. "Eine tolle Schule. Ein Kollegium, das konstruktiv arbeitet. Das durchaus kontrovers diskutiert. Bei dem aber immer die Sache im Vordergrund steht", sagt Vietze über die 64 Lehrer.

"Je näher der Termin rückt, desto mehr blickt man natürlich zurück auf die vergangenen Jahre", sagt Vietze im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit sei symptomatisch für den Zusammenhalt an der Schule, an der rund 740 Schüler unterrichtet werden: "Wir hatten um Ostern herum drei Ausfälle an wichtigen Stellen. Langfristige Ausfälle. Ich saß in meinem Büro und habe überlegt, wie man das so kurz vor den Prüfungen abdecken kann. Nach der Pause klopfte es, ein Kollege kam herein. Und der hatte die Lösung parat. Problem gelöst. Das ist im positiven Sinn nicht normal."

Er könne seinem nicht bekannten Nachfolger, der am 1. August seinen Posten übernehme, eine Schule übergeben, in der sich baulich in den vergangenen 15 Jahren viel getan hat, sagt Vietze. "Wir haben den Neubau bekommen, seitdem hat auch jede Klasse ihr Klassenzimmer. Außerdem wurde die Schule energetisch saniert." Allerdings gebe es einige Baustellen: Innen müsse die Schule saniert werden. Klassenzimmer, Türen. Und vor allem gehe es um ein großes Projekt: "Die barrierefreie Schule. Aktuell haben wir drei Schüler, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Aber keinen Aufzug." Die Schüler könnten sich zwar im Erdgeschoss barrierefrei bewegen, "Verwaltung und Fachräume aber sind im ersten Stock. Räume, wo sie hin müssen". Klassenkameraden müssen die Schüler in den ersten Stock tragen. "Und es ist schon das dritte Jahr, in dem es hieß, in den Sommerferien würde der Aufzug gebaut", sagt Vietze.

Die BOS stehe als Pilotschule für die Ausbildungsrichtung Gesundheit, die im kommenden Schuljahr startet, vor einer neuen Herausforderung. "Wir hatten innerhalb kürzester Zeit zwei Klassen voll. 60 Schüler zusätzlich, neue Lehrkräfte", sagt Vietze. "Was aus meiner Sicht auch ein Beitrag ist, um die Schullandschaft in Bayreuth zu verändern."      

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