Förderung für Energieprojekte beantragt

Von Luisa Degenhardt
Blick vom Pegnitzer Schlossberg zu den Häusern östlich des Bahnhofs: Ist die Projektbewerbung der Stadt erfolgreich, könnte das Gebiet zum „Reallabor“ werden, in dem Energieversorgungskonzepte getestet werden. ⋌Foto: Ralf Münch Foto: red

Die Stadt Pegnitz hat sich um Fördergeld aus dem Bundesprogramm „Energieeffiziente Stadt“ für das Projekt „SE-IQ: Smart Energy Integrated Quarters“ beworben. Bei einem positiven Bescheid winkt eine Menge Geld.

 
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Im Vordergrund des Projektes namens „SE-IQ: Smart Energy Integrated Quarters“ steht nach Aussagen von Bürgermeister Uwe Raab die Entwicklung eines energieeffizienten Stadtquartiers. „Es soll eine Vernetzung unserer erneuerbaren Energieanlagen, der Freizeitanlagen, des Gewerbegebietes bis hin zu den im gesamten Gebiet vorhandenen Schulen, den Wohngebieten östlich des Bahnhofes und am Kellerberg angedacht werden – unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, sozialer und energiesparender wie klimaschutzdienlicher Aspekte“, so Raab.

Projektgruppe „Regenerative Produktion“

Auf das Projekt aufmerksam gemacht hat die Stadt Mitte vergangenen Jahres die Fraunhofer-Projektgruppe „Regenerative Produktion“. Sie habe Pegnitz als geeigneten Standort für eine Bewerbung erachtet. Diese Projektgruppe an der Universität Bayreuth ist laut Bundestagsabgeordnetem Hartmut Koschyk Koordinator des Projektes. „Ich werde die Bewerbung der Stadt Pegnitz auch weiterhin nachhaltig unterstützen“, so Koschyk.

16,9 Millionen Euro beantragt

Laut Raab wurden für das Projekt in Pegnitz zusammen mit allen Partnern der Projektgruppe sowie weiteren Forschungseinrichtungen der Uni Bayreuth und Partnern aus Wirtschaft und Industrie insgesamt 16,9 Millionen Euro beantragt. Das entspricht einer Förderung von 71 Prozent. Konkret ist das Projekt allerdings nicht, „dabei handelt es sich bisher ausschließlich um eine Projektskizze, der bei positiver Auswahl erst eine Konkretisierung folgt“, so der Pegnitzer Bürgermeister.

Daten aus der Isek-Untersuchung

Für die Bewerbung hat man auf Daten aus der Isek-Untersuchung zur Energieeffizienz von Pegnitz zurückgegriffen, die im Stadtrat vorgestellt worden war (wir berichteten). Weil diese Daten eine „hervorragende Grundlage“ seien, sind das Institut für Energietechnik der Hochschule Amberg und das Büro Klimakom — sie hatten die Untersuchung zur Energieeffizienz durchgeführt — auch an Bord des Forschungskonsortiums.

Ländlicher Raum und urbane Ansätze

Laut Raab ist die Stadt deshalb für das Projekt geeignet, weil sie eine repräsentative Darstellung des bundesrepublikanischen Durchschnittes abbildet, „insbesondere in der Bevölkerungszusammensetzung“. Pegnitz vereine ländlichen Raum mit urbanen Ansätzen, biete beste Voraussetzungen auf dem Gebiet der regenerativen Energien und beste Vorarbeit durch das Isek sowie den Energienutzungsplan. Alle Lebensbereiche wie Wohnen, Arbeiten, Bildung, Wirtschaft und Freizeitgestaltung könnten in dem bezeichneten Stadtquartier (es wurde für die Bewerbung mit „Pegnitz Kellerberg/Kleiner Johannes“ festgelegt) vereint werden.

Wesentliche Mietwohnungsquartiere

Nach Aussagen Koschyks ist in dem betreffenden Stadtquartier das wichtigste Gewerbegebiet mit KSB als einem der bedeutendsten Arbeitgeber der Region enthalten. Außerdem umfasse das Projekt wesentliche Mietwohnungsquartiere sowie Ein- und Zweifamilienhäuser aus den 60-er Jahren, die dringend energetisch saniert müssten.

Würde Pegnitz ausgewählt, so würde die Stadt zum „Reallabor“: Im Gebiet Kellerberg/Kleiner Johannes würden Energieversorgungskonzepte entwickelt, ausprobiert und ausgewertet. Ziel ist es, abzuklären, ob die aufgestellten Konzepte auf andere Quartiere übertragbar sind.

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