Merk-Erbe schreibt an den Kultusminister und setzt auf Sanierung am Geschwister-Scholl-Platz Förderlehrer-Institut: OB will Sanierung

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Die Oberbürgermeisterin macht sich für einen Erhalt des Staatsinstituts am Geschwister-Scholl-Platz und eine Sanierung des Gebäudes stark. Foto: Archiv/Andreas Harbach Foto: red

Die mögliche Gefahr für den Standort der Ausbildung für Fach- und für Förderlehrer am Geschwister-Scholl-Platz ist auf der politischen Schiene angekommen: Die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe fordert in einem Schreiben an Kultusminister Ludwig Spaenle, den Standort der beiden Institute in Bayreuth zu erhalten. Und das Gebäude zu sanieren.

 
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Auslöser für die Sorgen um den Standort Geschwister-Scholl-Platz ist zum einen der schlechte bauliche Zustand der Gebäude, zum anderen sind es erhebliche Mängel im Brandschutz, die behoben werden müssen. Außerdem plant der Hauptnutzers der Gebäude, die Universität, den Umzug fast aller Einrichtungen vom Geschwister-Scholl-Platz an den Campus. Zum Sommer kommenden Jahres will die Uni bis auf das Medienlabor das Kapitel am Roten Hügel schließen. Mit diesen Plänen waren das Institut zur Ausbildung von Fachlehrern, das schon lange über Raumprobleme klagt, und das Institut zur Ausbildung von Förderlehrern mit der Berufsschule in Pegnitz in Verbindung gebracht worden, die geschlossen werden soll. Die Berichte des Nordbayerischen Kuriers zu diesem Thema hat Merk-Erbe zum Anlass genommen, sich für den Standort Bayreuth stark zu machen.

Grundstück für Neubau von Fachlehrer-Institut gibt es in Wolfsbach

Wie Joachim Oppold, der Pressesprecher der Stadt, auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt, habe Merk-Erbe in dem Schreiben an Spaenle die Möglichkeit einer Verlagerung der beiden Institute als "herber Verlust" für Bayreuth bezeichnet. Der "Bildungsbereich am Standort Bayreuth würde dadurch geschwächt". Die Stadt habe, um die Raumprobleme des Fachlehrer-Instituts zu lösen, im April "für eine mögliche Neuansiedlung" ein Grundstück in Wolfsbach "reserviert und ein notarielles Kaufangebot unterbreitet. Der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats hatte hierfür grünes Licht gegeben".

"Viele Fragezeichen"

Der Leiter des Fachlehrer-Instituts, Holger Edlich-Wolfshöfer, sagt am Mittwoch auf Nachfrage unserer Zeitung zu diesem Thema: "Wir versuchen, einen Neubau zu bekommen. Aber dieses Projekt liegt seit November 2015 zur Prüfung in München." Es sei eine Option, durch einen Investor ein Gebäude errichten zu lassen, das dann vom Fachlehrer-Institut "langfristig angemietet wird", sagt Edlich-Wolfshöfer. Allerdings sei "das noch nicht abschließend geklärt". Für das Fachlehrer-Institut sei aber auch "in Kooperation mit dem Förderlehrer-Institut ein Verbleib am Standort vorstellbar. Aktuell stehen hinter allem viele Fragezeichen".    

Weiternutzen und sanieren, sagt Merk-Erbe

Für Merk-Erbe spricht viel dafür, die Gebäude am Geschwister-Scholl-Platz mit den beiden Staatsinstituten weiter zu nutzen: Nachdem die Universität angekündigt habe, die Außenstelle weitgehend aufzugeben, zeichne sich nun für die beiden Staatsinstitute "eine optimale Lösung ihrer Raumprobleme an". Der Komplex am Geschwister-Scholl-Platz sei "erhaltenswert", lasse sich sanieren und habe darüber hinaus "die komplette Ausstattung einer Bildungseinrichtung". Wie Merk-Erbe sagt, sehen "nach meinem Kenntnisstand beide Staatsinstitute in der Stadt Bayreuth den optimalen Standort für ihre Bildungseinrichtungen". 

Bayreuther Institut hat alle überlebt

Das bestätigt Winfried Prantstetter, ehemaliger Leiter des Förderlehrerinstituts, auf Anfrage unserer Zeitung. In Bayreuth fänden die angehenden Förderlehrer "alle Grundlagen für ihre Ausbildung" durch die vielfältige Schullandschaft, durch Migration, durch Inklusion. Prantstetter, der von 1994 bis 2005 Leiter des Instituts war, nennt einen weiteren Grund: der sei "historisch bedingt. In Bayreuth ging alles los mit den Förderlehrern. Bayreuth hat lange Jahre als einziger Standort in Bayern überlebt, nachdem erst Würzburg und München und zuletzt Augsburg geschlossen worden waren". Seit 2008 gibt es in Freising wieder ein zweites Institut. Zudem sei es ein gesellschaftspolitisch wichtiges Signal, den Standort im Norden Bayerns zu bewahren.

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