In der Aufnahmestelle ist kein Platz mehr Flüchtlinge müssen in Zelte ziehen

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Auf dem Gelände der Aufnahmestelle für Flüchtlinge der Regierung von Oberfranken wurden am Donnerstag drei Zelte aufgestellt, in denen 39 am Freitag in Bayreuth eintreffende Menschen untergebracht werden sollen. Foto: Harbach Foto: red

Kein Platz mehr für Flüchtlinge: Für 39, heute in Bayreuth eintreffende Menschen hat die Regierung von Oberfranken drei Zelte aufstellen lassen. Die Aufnahmestelle an der Wilhelm-Busch-Straße ist mit 76 Flüchtlinge weit überbelegt.

 
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Christoph Reichl, stellvertretender Pressesprecher der Regierung von Oberfranken, ist anzuhören, dass er mit der Situation nicht glücklich ist. Natürlich wisse man, dass die Nächte bereits recht kühl werden. Deshalb verfügten die vom Technischen Hilfswerk und dem Bayerischen Roten Kreuz aufgestellten Zelte über eine Heizung.

Man würde die Neuankömmlinge lieber in der Aufnahmestelle unterbringen, betont Reichl. Doch deren Kapazitäten seien ausgereizt. Einige der Bewohner müssten bereits auf den Fluren nächtigen. Im Moment bewohnten 76 Flüchtlinge die Aufnahmestelle, die eigentlich nur für 50 Personen ausgelegt sei. Die Gemeinschaftsunterkunft sei mit 180 Menschen ebenfalls voll belegt. Für die heute in Bayreuth eintreffenden Menschen sei einfach kein Platz mehr vorhanden. Die Mitarbeiter der Regierung vor Ort würden sich jedoch, betonte Reichl, darum bemühen, dass keine Kinder und Mütter in den Zelten untergebracht werden.

Engpass

Die Frage, wie lange die Menschen in den Zelten wohnen müssen, kann der Pressesprecher nicht konkret beantworten. Die Einrichtung in Bayreuth diene in erster Linie als Durchgangsstation für die von der Zentralen Aufnahmeeinrichtung in Zirndorf zugewiesenen Menschen. Von dieser ersten Anlaufstation an der Wilhelm-Busch-Straße sollen die Flüchtlinge schnell in andere Unterkünfte in Oberfranken weiterverlegt werden. Allerdings hinke die Zahl der angebotenen Unterkünfte dem stetig wachsenden Flüchtlingsstrom weit hinterher. „Wir benötigen dringend weiteren Wohnraum für die Menschen“, appelliert Reichl an die Landkreise und kreisfreien Kommunen und ihre Bewohner, Leerstände zu melden. Für die heute ankommenden Flüchtlinge bedeutet dieser Missstand, dass sie wohl mehrere Tage in den Zelten wohnen müssen. Anders könne man den momentanen Engpass nicht bewerkstelligen.

Mobile Toiletten

„Das ist eine sehr unerfreuliche, sehr ungute Situation“, sagt Dolores Longares-Bäumler vom Caritasverband Bayreuth. Die Zelte stünden auf der Wiese, die von unten eindringende Kälte könne auch keine Heizung vertreiben. Was die Situation noch verschlimmere, sei die Tatsache, dass es keinerlei Intimsphäre gebe in den Zelten. Außerdem müssten die Menschen die Straße überqueren, wollten sie die sanitären Anlagen nutzen. Außerdem sollen wohl mobile Toiletten aufgestellt werden. Auch Longares-Bäumler versteht nicht, warum kaum leere Wohnräume gemeldet werden. „Es ist doch unsere christliche Pflicht, den Menschen zu helfen und sie menschenwürdig unterzubringen“, betont sie

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