Nabizada Mokhtar und Said Moditaba waren noch Babys, als sie zum ersten Mal fliehen mussten. Beide kamen in Afghanistan zur Welt, doch ihre Kindheit verbrachten sie bereits in Pakistan. Die Familien bauten sich hier ein neues Leben auf, doch auf dem Papier blieben Mokhtar und Moditaba Afghanen. Verwandtschaft, Freunde, Bekannte – laut eigener Aussage fehlt den beiden in ihrem Geburtsland alles, was es als Heimat auszeichnen könnte. „Ich kenne in Afghanistan niemanden“, sagt Mokhtar. Ihr Zimmerkollege in der Unterkunft, der ebenfalls 20-jährige Abdul Hadi Popal, kann ihnen dafür einiges über Afghanistan erzählen. Er ist dort geboren, aufgewachsen und hat dort bis zur Flucht nach Deutschland gelebt.