Nicht nur für Flüchtlinge da
Was ihr und Bauer besonders am Herzen liegt: Der Unterstützerkreis ist nicht „nur“ für die Flüchtlinge, sondern auch für benachteiligte Familien ganz allgemein da. Gerade für die Kinder. „Einige haben uns auch schon angesprochen, aber es dürfen gerne mehr sein.“ Die Hemmschwelle sei für viele wohl hoch, „aber es muss niemand Angst haben, da bloßgestellt zu werden, das läuft alles wirklich sehr diskret ab“.
"Teller statt Tonne"
Bei diesem Kreis von Bedürftigen arbeitet der Unterstützerkreis auch eng mit der Pegnitzer Tafel zusammen. Da geht es auch um das Thema Lebensmittel. Renate Steinhagen sammelt regelmäßig bei zwei Supermärkten unter dem Motto „Teller statt Tonne“ Waren ein, die sonst „entsorgt“ würden.
Kooperation mit der Tafel
„Das ist inzwischen so viel, dass das die Flüchtlinge gar nicht alles essen können.“ Daher fände sie es gut, wenn am Freitag um 12 Uhr auch andere Bedürftige am Kleinen Johannes vorbeikämen, wenn sie diese Lebensmittel verteilt. Gerade jetzt, wo die Tafel in den Weihnachtsferien zu hat.
Kinder malen mit Begeisterung
Einiges muss noch passieren, einiges läuft bereits. So hat der Unterstützerkreis aus dem Bundesförderprogramm „Demokratie leben“ vom Landratsamt Zuschüsse erhalten und diese auch gleich angelegt. Etwa unter dem Oberbegriff Kunst: „Wir haben Leinwände, Pinsel und Farben für die Kinder besorgt“, sagt Susanne Bauer. Die haben auf das Malprojekt begeistert reagiert, für manche sei dies eine völlig neue Erfahrung gewesen. Und auch einige erwachsene Flüchtlinge haben sich von dieser Begeisterung anstecken lassen. Aber auch hier ein Problem: „In der Küche der Unterkunft ist zu wenig Platz, draußen ist es inzwischen zu kalt, wir bräuchten dringend einen Raum für das Malen.“
Näh-Tee statt Näh-Café
Was ursprünglich ein Näh-Café hätte werden sollen, ist jetzt ein „Näh-Tee“. Einfach, weil die Frauen unter den Flüchtlingen eher Tee- denn Kaffeetrinker sind. Der Helferkreis hat drei Nähmaschinen gekauft, die bereits fleißig genutzt werden. Auffällig, sagt Bauer: „Da merkt man schon, dass hier völlig unterschiedliche Kulturkreise vertreten sind.“ Während sich Frauen aus Syrien von Beginn an in kunstvollen Stickmustern versuchen, lassen es andere eher behutsam angehen. Neuland sei das für viele, die bisher nur per Hand mit Nadel und Faden gearbeitet haben. Aber so oder so eine willkommene Abwechslung, die auch für „echte Frauengespräche dient, das schweißt zusammen“.
Musik hilft beim Vergessen
Und auch auf musikalischem Gebiet tut sich nach wie vor etwas. Die Helfer kauften neue Trommeln und Saiteninstrumente für die Flüchtlinge. Musik spielt für sie eine große Rolle, sagt Susanne Bauer: „Sie spielen auch zum Vergessen, zum Verarbeiten ihres Schicksals – aber natürlich auch aus Spaß am Musizieren.“