Florian Vogel: Turbostart Richtung Olympia

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Mit der Triathletin Anne Haug hat sich bereits eine Bayreutherin für die Olympischen Spiele qualifiziert, nun will ein weiterer Sportler aus Bayreuth nachlegen: Florian Vogel kann bei der Deutschen Meisterschaft (Donnerstag bis Sonntag) in Berlin den Grundstein für seine Teilnahme in Rio legen.

 
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Starts auf vier Strecken stehen für den 21-Jährigen an, ein Wettbewerb hat aber eine übergeordnete Bedeutung: die 400 Meter Freistil am Freitag. „Ich hatte eine super Kurzbahnsaison und schätze mich sehr stark ein“, sagt Vogel selbstbewusst. „Wenn ich das, was ich im Training zeige, im Wettkampf abliefern kann, dann muss das schon klappen.“

Klappen soll der erste Teil der Qualifikation für Rio. Dazu müssen bei der DM im Vor- und Endlauf Normzeiten unterboten werden. Zudem müssen die Schwimmer Meister oder Vizemeister werden. Für Vogel heißt das: 3:50,0 Minuten im Vorlauf, 3:47,5 im Finale und Platz eins oder zwei. Scheitert er an einer dieser Vorgaben, ist der Traum von der Olympia-Teilnahme vorbei.

„Man muss jeden Start sehr ernst nehmen“, sagt Vogel. „Ich habe den Anspruch, meinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.“ Damals gewann er in 3:46,53 Minuten. Diesmal geht er mit dem Wissen an den Start, von Verletzungen und Krankheiten verschont geblieben zu sein. „Die bisherige Saison war voll auf die DM ausgerichtet. Ich gehe optimal vorbereitet und deshalb locker in die Wettkämpfe. Ich bin entspannt angespannt.“

Die Nervosität, die sich vor jedem Start einstellt, will er in Energie umwandeln – und von Beginn an die Konkurrenz unter Druck setzen. Seine Taktik, mit der in den vergangenen beiden Jahren viel Erfolg hatte: Das Tempo sofort hochhalten, sich einen Vorsprung herausschwimmen und diesen dann mit konstanter Geschwindigkeit bis ins Ziel halten.

„Wenn man sich die Weltspitze anschaut“, an dieser will Vogel sich messen, „dann wird dort immer mit dieser offensiven Taktik geschwommen. Legt man zu spät los, ist das Rennen schon gelaufen.“ Bei der DM wird er deshalb das Feld bei den 400 Metern wohl früh anführen. Seine Hauptkonkurrenten Jacob Heidtmann (Elmshorn) und Clemens Rapp (Heidelberg) haben ihre Stärken eher auf den zweiten 200 Metern.

Seinen DM-Titel über die 800 Meter Freistil wird Vogel nicht verteidigen. Da diese Strecke nicht zum olympischen Programm gehört, legt er seinen Fokus auf die 200 Meter Freistil (Sonntag). Hier will er sich einen Platz in der vom deutschen Schwimmstar Paul Biedermann (Halle) angeführten 4 x 200-Meter-Staffel sichern.

Theoretisch haben alle DM-Finalteilnehmer über die 200 Meter die Chance auf einen Staffelplatz bei Olympia, da sie ihre Zeiten bis kurz vor dem Abflug nach Rio noch steigern können. Doch Vogel schränkt ein: „Bei der DM geht man maximal vorbereitet an den Start, da werden die meisten ihre beste Zeit schwimmen.“ Das will auch der Bayreuther und sich im Einzelrennen einen Platz unter den Top Vier sichern.

Zudem startet Vogel am Donnerstag „zum Reinkommen“ mit seinem Verein SG Stadtwerke München in der Freistilstaffel und am Samstag über 100 Meter Freistil. „Da werde ich wohl keine Finalchancen haben“, sagt der 21-Jährige. „Aber es ist optimal, um sich nach den 400 Metern an die Schnelligkeit der 200 Meter zu gewöhnen.“

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