Von solchen Zuständen ist Bayreuth weit entfernt. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zwar stammt das Gebäude aus den 60er-Jahren, aber zumindest ist die Pacht für das Grundstück niedrig, das dem Bezirk gehört, sagt Vereinsvorsitzender Zahn. Auch Personalkosten, die andere Tierheime wegen des Mindestlohns nun in Schwierigkeiten bringen, sind in Bayreuth kein Thema. „Den Mindestlohn haben wir vorher schon gezahlt“, sagt Zahn. Personal- und Tierarztkosten sind in jedem Tierheim die größten Posten.
Bayreuther mögen ihr Tierheim - und spenden fleißig
Ausschlaggebend für die derzeit schwarze Null sind aber die Bayreuther. Zahn, der als Rechtsanwalt arbeitet, hat eine selbstbewusste Erklärung parat, weshalb diese sich dem Tierheim gegenüber großzügig zeigen: „Das liegt an meiner zuvorkommenden Art den Spendern gegenüber.“ Er lacht zwar, als er das sagt. Aber ein wahrer Kern steckt wohl dahinter. Schließlich steckte der Verein vor Jahren wegen interner Streitigkeiten und finanzieller Ungereimtheiten in einer tiefen Vertrauenskrise.
Heute ist die Spendenbereitschaft wieder hoch. „Wir nehmen gern und ständig Sach- und Futterspenden entgegen“, sagt Zahn. Oft geben Personen Fundkatzen ab und spendieren ihnen die Kastration. Das Tierheim hat sich zu einem beliebten Ausflugsziel gemausert. An Wochenenden ist auf dem Gelände laut Tierschutzvereins-Vorsitzendem Guido Zahn der Besucherandrang groß. Die Bayreuther suchen den Kontakt zu den Tieren, führen Hunde Gassi – wenn sie einen bekommen, sagt Zahn: „Die Hunde sind teilweise auf Wochen reserviert.“