The Taste: Zing und Herrmann erkochen Sieg

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Party in Wirsberg: Im Posthotel wurde am Mittwoch der Sieg von Alexander Herrmann bei der Kochshow "The Taste" gefeiert. Unser Bild zeigt (von links) Juror Roland Trettl, den Zweiten Frank Pahlke und den Ersten Marco Zing mit Team-Chef Alexander Herrmann. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Noch einmal ging es am Mittwochabend auf SAT1 um den perfekten Kochlöffel. Im Finale der Kochshow "The Taste" setzte sich Marco Zing aus dem Team des Wirsberger Sternekochs Alexander Herrmann durch. Ihren Sieg feierten sie im Kreis der anderen Kandidaten bei einer Party im Posthotel. Mit dem Kurier sprach Herrmann über Freudentränen, "kulinarisches Entblößen" und seinen Ausraster in Folge sechs.

 
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Was war eigentlich bei Folge sechs los: Warum sind Sie „ausgerastet“?

Alexander Herrmann: Klar kann ich verlieren und auch die Entscheidung eines Gastjurors akzeptieren, wenn ich sie nachvollziehen kann. Das war bei Lucki Maurer mein großes Problem. Zum Thema Handwerk: Handwerklich war unser Löffel sensationell und seine Entscheidung beruhte auf der Begründung "Mir ist das nicht mutig genug." Entschuldigung? Das hat nichts mit dem Thema zu tun, denn unser Löffel war einfach perfekt harmonisch. Wirklich sauer war ich, weil zwei Dinge zusammen gekommen sind. Einmal hat er gesagt: "Oh vegetarisch oder ein pochiertes Ei?" Nein, der selbsternannte Fleischpapst, dessen Leibspeise Kalbsbries ist, hat ein Kalbsbries nicht erkannt, und sagt dann, dass unser Löffel nicht mutig genug ist. Genauso gewinnt dann einfach nur das Gegrillte. Das hat immer eine sehr große kulinarische Kraft, das ist meistens stärker als vieles andere, aber auf jeden Fall stärker als roh. Das war mein Problem, das konnte ich nicht akzeptieren. Für mich wirkte das einfach hilflos. Ich war wahnsinnig sauer, dass das jemanden aus meinem Team getroffen hat. Wegen der Überforderung des Gastjurors. Harte Worte, ich weiß, ich bitte auch um Entschuldigung, aber ich muss es leider so sagen. Denn würde ich das jetzt verschweigen oder hinnehmen, hätte man bei allen andern Fällen das Gefühl, es wird gelogen.  Im Gegenteil eine nachvollziehbare Entscheidung wird jederzeit akzeptiert.     

Sind Sie erleichtert, dass Sie doch noch den Sieg geholt haben?

Herrmann: Natürlich bin ich wahnsinnig froh. Der Weg ins Finale war eine Herausforderung. Wie ich mit Marco von Runde zu Runde gekommen bin und wir am Schluss mit einem 4:0 den Sieg geholt haben. Naja, deshalb hatte ich ja auch Tränen in den Augen, das war ja kaum zu übersehen. Von Erleichterung kann man nicht sprechen. Das ist eher die Mischung aus: Ich bin berührt, ich bin stolz und ich freu mich so wahnsinnig für Marco. Denn "The Taste" ist eine hohe emotionale und vor allem großartige Sendung, die ihre Kandidaten sehr schätzt und mit viel Respekt auch über die Zeit der Sendung hinaus betreut.

Was ist für Sie das Reizvolle an dem Format?

Herrmann: Der größte Reiz ist, dass die Kandidaten nicht einfach nur Personen sind, die irgendwelche Spielregeln zu befolgen haben und damit einen Abend der Sendung eine, ich sag jetzt mal, persönliche oder körperliche Fülle geben. Nein, das hier sind Fachleute, die mit hohem Mut bereit sind, sich kulinarisch zu entblößen. Sie stellen sich einem ultimativen Wettbewerb. Wir werden alle ständig bewertet und gemaßregelt. Das ist eine hoch subjektive Situation, und das auf ein objektives Niveau zu kriegen, das ist die große Herausforderung. Das ist der Grund, warum mich das so reizt. Weil diese Menschen, die da von uns begleitet diese Sendung durchstehen, die sind wirklich besonders.  

War das Ihre letzte Staffel?

Herrmann: Seit ein paar Tagen ist es raus: Der Sender hat bei der Produktionsfirma Staffel fünf bestellt. Wenn ich kann, wenn ich eingeladen werde, dann werde ich selbstverständlich auch in der fünften Staffel wieder ein Juror sein, und ich würde mich sehr freuen, wenn Roland Trettl wieder mit dabei ist.  

Marco Zing ist heute Abend auch in Wirsberg. Was sagt er über seinen Erfolg?

Herrmann: Ich kann ihn nicht fragen, er sitzt beim Essen! Ich hatte vier Leute im Team und Frank und Marco stehen von meinem Team im Finale. Wir haben ja heute von den 16 Kandidaten aus der vierten Staffel zwölf hier im Posthotel, und das zeigt, wie groß die Verbundenheit ist und wie die Menschen das auch lieben. Dass diese Sendung ihnen so viel gibt! Jeder ist stolz, jeder, der dabei war, ob das nur eine oder zwei Sendungen lang war oder bis zum Finale. Außerdem ist Roland Trettl hier bei uns in Wirsberg. Bei den Menschen bewegt und verändert sich was, und zwar sehr nachhaltig. Das weiß ich jetzt aus vier Jahren Erfahrung. Ich treffe und sehe die Leute ja immer wieder. Du merkst, wie dieses Coaching für das Selbstbewusstsein und natürlich für die weitere Zukunft ein ganz großer Meilenstein ist. Einer hat das Finale halt gewonnen. Klingt vielleicht ein wenig klein, aber das ist die Realität.

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