Die Wasserretter tun üblicherweise am Wochenende Dienst am Fichtelsee und verfügen über ein Boot, außerdem unternehmen sie Umweltschutzstreifen im Naturschutzgebiet im nördlichen Teil des Sees.
Seit 1991 sind sie in einem Raum unweit des Hotels direkt neben den ehemaligen öffentlichen Toiletten, die geschlossen sind. Eigenes WC: Fehlanzeige. „Wir gehen ins Hotel“,sagt Kreiswasserwachtleiter Hans-Jürgen Seibel lapidar. Seit letztem Jahr haben die Wasserretter auch kein fließendes Wasser mehr, die Leitung ist kaputt. Und in fast drei Jahrzehnten haben sich die im Bayerischen Rettungsdienstgesetz formulierten Anforderungen erhöht, wie Seibel erläutert: etwa getrennte Räume für Behandlung und Aufenthalt, oder Dusche, WC, jeweils geschlechtergetrennt.
Überdies plant Hotelbetreiber Bernd Deyerling die kombinierte alte WC-/Wasserwachtimmobilie zu kaufen. Grund für den BRK-Kreisverband, einen Neubau zu planen. Mit Räumen im ausgebauten Dachgeschoss zum Übernachten, was den Diensthabenden das tägliche Heimfahren erspart, sie kommen bis aus dem südlichen Landkreis und dem Hollfelder Raum, da es in Fichtelberg selbst keine Wasserwachtbereitschaft mehr gibt. Das neue Gebäude soll direkt am Wasser stehen, direkt südlich der Asphaltfläche.
Auf dem Erörterungstermin wurden verschiedene Alternativvorschläge vorgetragen, darunter eine Verlegung der Wasserwachstation an eine weniger exponierte Stelle des Sees. Oder eine Teilung, dass das Gebäude nicht zu prominent direkt am Ufer heraussticht. BRK-Kreisgeschäftsführer Peter Herzing hatte angesichts der Kritik bei der Erörterung im Fichtelberger Rathaus versprochen, diese Pläne zu prüfen. Vier Monate später steht fest: Die Planung bleibt, wie sie ist. Herzing sagt: „Wir haben uns lang Gedanken gemacht, waren noch mal persönlich oben. Aber es ändert sich nichts daran, dass bei der Rettung jede Sekunde zählt und wir deswegen direkt ans Wasser müssen. Und dass der meiste Betrieb nahe dem Hotel und des Strands ist.“
Laut Herzing hat das BRK bereits rund 35 000 Euro für Planungen und Vorbereitungen ausgegeben, der Bau war schon ausgeschrieben, die Ausschreibung musste wieder aufgehoben werden. Nach den ursprünglichen Planungen würde die Station längst stehen, „in Pegnitz haben wir für die neue Rettungswache ein halbes Jahr gebraucht“.
Wasserwachtkreisleiter Seibel sagt, dass man sich ein Zeitfenster von zwei Jahren gesetzt habe, innerhalb dem die neue Station stehen muss. In zwei Jahren laufe der aktuelle Vertrag mit dem Rettungszweckverband für die ehrenamtliche Betreuung des Fichtelsees aus, sagt Seibel vieldeutig.
Die Kreiswasserwacht zeigt ihr Können am 12. Mai bei einer Einsatzübung auf dem Landesgartenschaugelände in Bayreuth. Am 19. Mai ist der erste Tag der Wachsaison am Fichtelsee. Und ebenfalls am Fichtelsee veranstaltet die Kreiswasserwacht am 21. Juli einen Jugendaktionstag.