Vor der Tür des Tauritzmühlenkellers wartet bereits ein Dutzend Frauen und Kinder auf die fertig gekochten Eier. 1000 Stück werden es an diesem Nachmittag, die in ein Farbbad getaucht und dann mit Öl eingerieben werden. Seit Jahren läuft das am Gründonnerstag so ab. Denn der Speichersdorfer Fichtelgebirgsverein (FGV) braucht viele gefärbte Eier. Sehr viele gefärbte Eier. Jahr für Jahr lädt der FGV Kinder zur Ostereiersuche ein, knapp 200 kommen inzwischen. Seit wie vielen Jahren genau diese Ostereiersuche organisiert wird, weiß niemand mehr. Bettina Dorner, 65, erinnert sich noch, dass sich ihre Tochter vor 34 Jahren beim Eierfärben am Finger verletzte, aber das war nicht das erste Jahr, in dem gefärbt worden sei. „Vielleicht weiß Frau Schrödel noch, wann wir angefangen hat“, reicht Bettina Dorner die Frage weiter. Doch auch Frau Schrödel, die Erika, erinnert sich auch nicht mehr. Moller bringt den ersten Topf gekochter Eier nach draußen. Vorsichtig gleitet Ei für Ei in blaue, rote, grüne, gelbe Farbe, wird wieder heraus gefischt und mit Öl zum Glänzen gebracht. Leonie steht inzwischen an einer Farbschüssel, sie hilft beim Färben mit.