Teile der neue Therme sollen schon Weihnachten stehen Fichtelberg: Versicherung widerspricht Steinhart

und Harald Judas
Soll neu aufgebaut werden, die Frage ist nur wann: Die abgebrannte Kristalltherme in Fichtelberg. Foto: red

In vier Wochen will Heinz Steinhart (72) mit dem Bau der neuen Therme Fichtelberg beginnen (wir berichteten), noch vor Weihnachten solle ein Teil eröffnet werden. Doch die Versicherung nennt auf Nachfrage einen Zeitplan, der seine Pläne durchkreuzen könnte.

 
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Bevor er sich zum Abend des Tourismus nach Bischofsgrün aufmachte, hatte Steinhart bereits einen Termin hinter sich. In nichtöffentlicher Sitzung hatte er dem Fichtelberger Gemeinderat geänderte Planungen für den Thermen-Neubau vorgestellt: Eventuell bleibt ein Teil des alten Saunabereiches stehen. Dann nämlich, wenn Reste der Ruine noch genutzt werden können. Gestern waren, wie die Gothaer Versicherung bestätigt, Gutachter vor Ort, um diese Frage zu klären.

Versicherungssumme offenbar noch unklar

Von der Antwort hängt auch die Höhe der Versicherungssumme ab. Steinhart taxiert diese auf einen „zweistelligen Millionenbetrag“. Die Gothaer hat sich aber offenbar noch nicht auf eine Summe festgelegt, hieß es aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen.

Beim Tag des Tourismus hatte Steinhart angekündigt, „in den nächsten vier Wochen“ mit den Bauarbeiten für die neue Therme beginnen zu wollen. Doch das könnte knapp werden: Bereits Anfang Mai hatte Steinhart in einem Schreiben ans Landratsamt, das dem Kurier vorliegt, um Aufschub bei der Bearbeitung des Bauantrags gebeten. Erst Anfang Mai, schreibt er, werde eine Entscheidung fallen. Ein Termin, der laut der Versicherung nicht zu halten ist. Sie spricht von einem Termin im Juli, bei dem die Ergebnisse der Gutachten besprochen werden sollen. Eine Teileröffnung zur Weihnachtszeit, wie Steinhart in Aussicht stellte, wäre dann wohl nicht mehr möglich.

"Nur wir dürfen bauen"

Steinhart bleibt optimistisch. Nachdem das Oberlandgericht Bamberg entschieden hat, dass er der Gemeinde Fichtelberg fast eine Million Euro zurückzahlen muss, sieht er sich kurz davor, als Besitzer des Thermengeländes ins Grundbuch eingetragen zu werden. „Das Wesentliche ist: Ausschließlich wir sind berechtigt und verpflichtet, die Therme wieder aufzubauen und nur wir bekommen die Versicherungssumme.“

Steinhart will die neue Therme verstärkt auf Gesundheitstourismus ausrichten und insbesondere rheumageplagte Gäste ansprechen. „Die durchschnittliche Übernachtungsdauer liegt bei zweieinhalb Tagen, eine durchschnittliche Rheuma-Kur dauert drei Wochen“, sagte Steinhart.

Bürgermeister Ritter schweigt

Zu den Kosten schweigt er mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen. Und noch einer schweigt: Bürgermeister Georg Ritter (CSU) war am Donnerstag nicht zu einer Stellungnahme bereit.

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