Genießen oder Belichten? Vom Silvesterfeuerwerk kann man mit ein paar Tricks richtig gute Bilder machen - Wir erklären wie Feuerwerk: Der Standpunkt macht das Foto

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Der Standort, den man sich sucht, ist mit entscheidend für ein gutes Foto vom Feuerwerk. Peter Kolb hat sich für dieses Foto einen Standpunkt gesichert, der sehr exklusiv war. Ein Hochhaus in der Robert-Koch-Straße, auf das man sonst nicht hochkommt. Foto: Archiv/Peter Kolb Foto: red

Während die einen am liebsten anstoßen und "Aaaaah" und "Oooooooh" rufen, während sie das Feuerwerk in der Neujahrsnacht betrachten, suchen sich andere einen guten Standort, um das Feuerwerk zu fotografieren. In seiner ganzen Farbenpracht und Vielfalt. Das Ergebnis sorgt dann das ganze Jahr über beim Betrachter für "Aaaah" und "Ooooooh" - wenn man ein paar Tipps beherzigt.

 
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Der Standpunkt: Der ist schon einmal elementar für das Gelingen eines Bildes ausschlaggebend. Ganz wichtig ist, dass man sich nicht in der Nähe einer Lichtquelle aufstellt. Straßenlaternen sind ein Tabu-Ort, um ein Feuerwerk zu fotografieren. Denn das Licht von oben frisst die Raketen aus dem Himmel. Außerdem gilt: Je weiter oben, desto besser der Überblick. Und desto mehr Möglichkeiten, beispielsweise das Panorama von Bayreuth mit einem Himmel voller Raketen fotografieren zu können. Je weiter oben man sich zum Fotografieren postiert, desto größer ist auch die Chance, einen freien Himmel zu erhaschen - und nicht im Pulvernebel des Feuerwerks nur noch Schemen auf den Chip zu bannen. Oder auf Film, was ja auch langsam wieder in Mode kommt.

Die Ausrüstung: Der Kurier-Fotograf Andreas Harbach nennt die Kamera und das Stativ in einem Atemzug. Gleich als nächstes sagt er: "Drahtauslöser." Denn nur mit einem Drahtauslöser bekommt man auch lange Belichtungszeiten verwacklungsfrei hin. Wer ständig den Finger auf dem Auslöser haben will, wenn er länger als 30 Sekunden belichtet, der muss schon ein sehr in sich ruhender Mensch sein. Oder ein sehr stabiles Stativ haben. Außerdem rät Harbach zu einer schwarzen Mütze. Nicht, um sich selber vor Kälte zu schützen, "sondern um das Objektiv verdunkeln zu können, wenn man eine Serie von Raketen fotografiert. Nach den ersten drei, vier Raketen zuhalten, dann die nächsten schönen abwarten und wieder Licht reinlassen. Sonst produziert man viele helle Stellen", sagt Harbach.

Die Einstellung: Ganz wichtig ist, der Nacht mit möglichst hohen ISO-Zahlen begegnen zu wollen. Die Empfindlichkeit der Kamera sollte auf ISO 100 eingestellt werden, rät Harbach. Als Einstellung für die Blende wählt man am besten Blende 11 aus. Was viele vergessen: "Autofokus abschalten", sagt Harbach. "Man stellt manuell auf unendlich." Wenn die ersten Raketen steigen: "Drahtauslöser drücken und mal vier Sekunden runterzählen." Wer ein Stadtpanorama fotografiert, kann auch länger belichten, um möglichst viele Raketen im Bild zu haben. "Bei einem breit gestreuten Feuerwerk sind auch 30 Sekunden in Ordnung", sagt Harbach. Je näher dran der Fotograf steht, desto kürzer wird die Belichtungszeit - weil nicht nur das Umgebungslicht, sondern auch das Feuerwerk, etwa am Canale Grande, ja auch heller wird als von weiterer Entfernung.

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