Feuer: Bewohner springen aus Fenstern

Von Janet Binder,
Feuerwehrmänner löschen am 11.04.2017 den Brandt in einem Mehrfamilienhaus in Bremerhaven (Bremen). Foto: Philipp Overschmidt/dpa Foto: red

Dramatische Szenen in Bremerhaven: Ein Haus mit 41 Bewohnern steht lichterloh in Flammen. Einige springen aus dem Fenster und verletzten sich dabei schwer.

 
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Beim Brand eines Wohnhauses in Bremerhaven sind 13 Menschen verletzt worden, darunter sieben Kinder. Das zweistöckige Haus im Stadtteil Lehe brannte am Montagabend lichterloh, wie Ersthelfer erzählten. Einige Bewohner retteten sich mit Sprüngen aus den Fenstern. Eine Frau und zwei Mädchen im Alter von 13 und 18 Jahren verletzten sich dabei schwer. Sie kamen mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus. Unter den Verletzten ist auch ein ein Monate altes Baby.

"Es war grausam"

Das Feuer war gegen 21 Uhr aus unbekannter Ursache ausgebrochen. Es spielten sich dramatische Szenen ab. Helmut Harms saß in der Eckkneipe gegenüber, als Bewohner des Hauses ins Lokal stürmten und um Hilfe baten. „Die Kinder standen im zweiten Stock an den Fenstern und schrien“, sagte der 79-Jährige. „Es war grausam.“ Zwei Meter hoch seien die Flammen aus dem Dach gekommen.

„Wir wollten rein und sehen, ob wir nach oben kommen, aber es ging nicht“, erzählte Harms. Das Treppenhaus habe gebrannt. Mit anderen Helfern hielt er eine Wolldecke fest, damit die Kinder hineinspringen konnten. Auch eine Frau sei gesprungen. Alle hätten sich dabei verletzt, weil die Helfer die Decke nicht fest genug hätten halten können.

Kinder aufgefangen

Aus den Fenstern des ersten Obergeschosses waren Kinder herabgelassen worden. Sie wurden auf der Straße aufgefangen. „Die Hilfe, die dort geleistet wurde, ist wirklich positiv zu bewerten“, sagte ein Polizeisprecher. Beim Eintreffen der Rettungskräfte hatten schon fast alle Bewohner das Gebäude verlassen. Ein Junge und ein Mann retteten sich mithilfe eines Sprungtuchs der Feuerwehr. Weitere Opfer seien nicht zu befürchten, sagte der Polizeisprecher. „Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass noch mehr Menschen im Haus waren.“

Die Kräfte evakuierten während des Einsatzes die Nachbarhäuser. Der Feuerwehr gelang es aber, ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude zu verhindern.

Einsturzgefahr

Der Brand konnte erst am Morgen vollständig gelöscht worden. Es besteht Einsturzgefahr. Mit einer Drohne wurde der Zustand des Hauses überprüft. Das Gebäude müsse erst abgesichert werden, bevor Brandermittler es in den nächsten Tagen betreten könnten, sagte der Sprecher.  

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