Festspielpremiere: Erstmals auf Instagram

Von Michael Weiser
„Doch überall bin ich, geborgen dem Blick“: Dort, wo sich Alberich (Albert Dohmen, rechts) herumtreibt, dürfen am 22. Juli Instragramer fotografieren. Foto: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath Foto: red

Mit dem Smartphone an die "Rheingold"-Bar. Die Festspiele laden erstmals Instagrammer ein, um aus den Kulissen des "Rings" zu berichten. Man kann ganz nah ran, muss nichts zahlen. Und darf auch noch die "Götterdämmerung" anschauen.

 
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Bayreuth-Fans, zumal die so genannten Wagnerianer, gelten als eher konservativ. Wagner live statt von der CD oder gar vom M3-Player heißt da die Devise. Kaum vorstellbar, dass sich einer aus diesem Kreis zu den „Digital Natives“ zählt, zu jenen Menschen also, die sich von Kindesbeinen an im Internet daheim wähnen.

"Mythenumwehter Ort"

Doch an genau diese Menschen richtet sich die Einladung der Richard-Wagner-Festspiele Bayreuth, die "einzigartige Einblicke und außergewöhnliche Fotomotive auf dem Grünen Hügel" versprechen: Die Bayreuther Festspiele öffnen erstmals ihre Türen für Instagrammer. Für Leute also, die das soziale Foto-Netzwerk bedienen. Ihnen verheißen die Festspiele für den 22. Juli eine ganz besondere "Backstage-Tour durch das Festspielhaus", ein "mythenumwehter Ort, geschaffen vom Komponisten selbst, der legendärste Orchestergraben der Welt und eine Bühne, auf der die Geschichte des Theaters neu geschrieben wurde – und immer noch wird".

Seriöse Instagrammer

"Das ist für uns auch eine Premiere", sagt Hans Richter, bei den Festspielen seit dieser Saison für soziale Netzewerke zuständig. "Ich bin echt gespannt, wie das funktioniert." Die Festspiele jedenfalls scheinen sich Mühe zu geben. Gesucht für die Foto-Safari werden seriöse Internetberichterstatter, die über einen Instagram-Kanal verfügen.

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Es sei nicht einfach eine Backstage-Tour für Fans, sondern für Multiplikatoren. Für Anmeldung, beziehungsweise Bewerbung, genügt eine E-Mail (bis 14. Juli). Wer ausgewählt wird, erhält eine Einführung von Frank Castorfs Regieassistent Patric Seibert, darf einen Blick in den leeren Zuschauerraum und den Orchestergraben werfen, das Bühnenbild des "Rheingolds" aus der Nähe studieren und anschließend die Generalprobe zur "Götterdämmerung" ansehen.

Vorbild Staatsoper

"Wir haben uns das von der Bayerischen Staatsoper abgeschaut", sagt Richter. "Die Menschen haben alle Freiheit, ihr Medium zu benutzen." Multiplikatoren einzuladen bringe voraussichtich mehr als "das insgesamt tausendste Bild von sich selber vor irgendwelchen Kulissen" zu posten.

INFO: Die Teilnahme ist kostenlos. Voraussetzung ist ein aktiver Account bei Instagram. Von allen Interessierten werden zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen. Die Anmeldung erfolgt an: socialmedia@bayreuther-festspiele.de.

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