Ins Visier der Planer ist auch der einzigartige Orchestergraben geraten. Selbstredend verbieten sich auch hier Eingriffe, die den Klang verändern könnten. Zumindest aber macht man sich Gedanken über eine gute Beleuchtung für die Orchestermusiker, die freilich so ausfallen muss, dass kein Lichtstrahl aus dem mystischen Graben in den Zuschauerraum dringt. Ein weiterer Punkt, den die Gesellschafter zu beraten haben werden, ist die energetische Sanierung. Holger von Berg sagt es so: „In bestimmten Gängen hat man den Eindruck, man geht durch eine Sauna. Und in anderen Räumen fröstelt es einen.“ Das soll so nicht bleiben. Hier sollen energetische Maßnahmen für Abhilfe sorgen.
Sechs Rollstuhlplätze
Ein weiterer Punkt, der Bestandteil des Sanierungskonzeptes werden soll, ist die Schaffung von Rollstuhlplätzen. Bislang wird pro Aufführung höchstens ein Rollstuhlfahrer an der rechten Seite des Parketts in den Zuschauerraum gelassen. Die Geschäftsführung würde es für wünschenswert erachten, wenn es künftig sechs Rollstuhlplätze gäbe. Diese könnten laut Holger von Berg in einer Loge geschaffen werden. Der Vorteil zur jetzigen Situation: Man hätte dort auch Platz für die Begleiter. Die Plätze könnten dann mit Hilfe eines Aufzugs erreicht werden. Im Brandfalle würde die Rettung übers Anleitern erfolgen.
Eine weitere Veränderung ist im Kellerbereich des Festspielhauses geplant und wird somit für die Besucher kaum sichtbar sein. Wie bereits berichtet, sollen unterirdisch in dem Bereich zwischen Orchestergraben und Kantine, also östlich des Festspielhauses, technische Betriebsräume geschaffen werden.
Man wird also an vielen Stellen des Hauses anpacken müssen. Das hat die Anamnese durch das Architekturbüro Detlef Stephan ergeben. Spätestens zum nächsten großen Jubiläum auf dem Grünen Hügel soll alles fertig sein. Zum 150-jährigen Bestehen der Festspiele im Jahr 2026. Oder besser noch ein Jahr früher, wie Holger von Berg hofft.