Nur 40 Prozent der Eintrittskarten gingen 2010 in den freien Verkauf Festspiele: Rechnungshof rügt Kartenvergabe

 Foto: red

Der Bundesrechnungshof hat die Vergabe von Gratis-Eintrittskarten und festen Kartenkontingenten an Politiker und Prominente für die Bayreuther Festspiele scharf kritisiert.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Dies geht aus einem Bericht der Behörde an den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor, wie die "Rheinische Post" (Samstag) berichtet.

Nicht mit den Förderzielen vereinbar

So seien im vergangenen Jahr nur 40 Prozent der Eintrittskarten in den freien Verkauf gelangt, bei Premieren sogar nur 16 Prozent. Der Rest wird entweder als Freikarten oder als feste Kontingente an Sponsoren und Prominente aus Politik, Wirtschaft, und Gesellschaft vergeben. Dies sei aber mit den "mit den Förderzielen nicht vereinbar", heißt es in dem Bericht der Rechnungsprüfer. Der Bund hält 25 Prozent an der Bayreuther Festspiele GmbH. Von der Festspielleitung war zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht zu erhalten.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Bayerische Oberste Rechnungshof die Kartenvergabe bei den Richard-Wagner-Festspielen unter die Lupe genommen. Damals stießen sich die Prüfer vor allem an dem großen Kartenkontingent für die Mäzene und an der mangelnden Transparenz bei der Zuteilung der knapp 58.000 Karten pro Saison. Allein die Mäzene der "Gesellschaft der Freunde von Bayreuth" erhalten danach knapp 14.000 Karten. Dem stehen bis zu 350.000 Kartenbestellungen gegenüber.

750 Karten für Studenten

750 Karten pro Jahr sind für junge Studenten aus aller Welt reserviert. Sie werden von der Richard-Wagner-Stipendien-Stiftung und - zum geringeren Teil auch - von der "Gesellschaft der Freunde von Bayreuth" bezahlt. Auch die jährlich rund 300 Teilnehmer des traditionsreichen Festivals junger Künstler erhalten vorab gut 1000 Karten.

dpa/Foto (Archiv): Meier

Autor