Festspiele: Kartenhaie in Not

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Im Netz werden Festspielkarten zu horrenden Preisen angeboten. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Sie werden bisweilen zu horrenden Preisen im Internet angeboten. Doch auf dem Schwarzmarkt mit Festspielkarten ist nicht mehr alles so, wie es mal war.  

 
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Man muss keineswegs Betriebswirtschaftslehre studiert haben, um den Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage zu verstehen, der den Preis eines Produkts regelt. Der sogenannte Schwarzmarkt, auf dem Festspielkarten zum Kauf angeboten werden, illustriert dies eindrücklich. Will niemand eine „Walküre“-Karte erwerben, verfinstert sich die Miene des Kartenhais – und der Preis fällt.

Dieses Szenario ließ sich im vergangenen Jahr mehrfach vor Aufführungen auf dem Grünen Hügel beobachten. Das fragwürdige Geschäft derer, die mit subventionierten Eintrittskarten im Handumdrehen den großen Reibach machen wollen, wird für den Kartenhai offenbar zunehmend zu einem riskanten Investment.

Den Vorteil hat dabei der Opernfan, der spontan und ohne Vorplanung – wie das in anderen Städten ja auch möglich ist – eine Aufführung besuchen möchte. Freilich hat man keine Garantie, dass dies in jedem Fall funktioniert. Doch der Selbstversuch im vergangenen Jahr zeigte, dass es sogar möglich sein kann, kurz vor einer Festspielaufführung angesichts geringer Nachfrage eine Karte unter (!) dem regulären Preis zu erstehen.

S’ist halt vieles in Bayreuth nicht mehr so, wie es mal war.

roman.kocholl@nordbayerischer-kurier.de

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