Es war so mit dem „Parsifal“ von Stefan Herheim, mit dem „Lohengrin“ von Hans Neuenfels. Es wird so sein mit dem „Ring“ von Frank Castorf. In allen diesen drei Inszenierungen der jüngeren Festspielgeschichte waren gewaltige Bilder zu sehen, Bilder, von denen man sich nur ungern verabschiedet. Der „Mount Rushmore“ im „Siegfried“, mit den Köpfen von Marx, Lenin, Stalin und Mao, in Styropor gemeißelt: noch sehr gegenwärtig. Aber wie bei Haus Wahnfried in Herheims „Parsifal“-Inszenierung, wie die Ratten in Neuenfels‘ „Lohengrin“-Version werden die Details bald verschwinden, es wird sich dann auch über dieses spektakuläre Bühnenbild der Schleier der Verklärung legen. Der „Ring“ von Frank Castorf und seinem Bühnenbauer Aleksandar Denic wird irgendwann zum Mythenschatz der Festspiele gehören.