Umwälzungen beim "Rheingold" - Noch nix fix mit Petra Lang als Isolde Festspiele 2016: Viele Neubesetzungen

Von Michael Weiser
Schlussvorhang bei "Siegfried" 2013: Nadine Weissmann als Erda, Wolfgang Koch als Der Wanderer. Koch wandert nach der Festspielsaison 2015 ab von Bayreuth. Fotograf: Peter Kolb Foto: red

Großes Ringelreihen im „Ring des Nibelungen“: 2016 werden weite Teile des Solistenpersonals ausgetauscht. Im "Rheingold" sind gleich die ersten sechs Namen neu besetzt. Die neuen Besetzungen für 2016 haben die Festspiele auf ihrer Homepage bekannt gegeben. Einer der Gewinner der neuen Saison scheint Tansel Akzeybek zu sein.

 
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Vor allem der Abgang Wolfgang Kochs reißt Lücken in die Personalliste. Als Wotan und Wanderer wird er im „Ring“ 2016 von drei Sängern ersetzt: Iain Paterson, John Lundgren, Thomas J. Mayer. Bei Koch der wahrscheinlichste Grund: die Unmöglichkeit, auf zwei Hochzeiten zu tanzen. 2016 wird er in München auch bei den Opernfestspielen den Hans Sachs in den „Meistersingern“ geben. Schon im Kriegenburg-„Ring“ an der Staatsoper hatte er den Alberich gesungen.

Ein neues "Rheingold"

Die größten Umwälzungen gibt es im „Rheingold“. Neben Wotan werden die meisten weiteren Rollen  neu besetzt. Anstelle von Daniel Schmutzhard singt Markus Eiche den Donner.

Neu außerdem: Roberto Saccà als Loge (für John Dazsak), Sarah Connolly als Fricka (für Claudia Mahnke) und Caroline Wenborne als Freia (für Allison Oakes). Gründe für die Neubesetzungen wurden nicht genannt.

Tansel Akzeybek, der als Junger Seemann in der Neuproduktion von „Tristan und Isolde“ die Festspiele 2015 eröffnet, übernimmt 2016 außerdem die Rolle des Froh von Lothar Odinius.

Neu auch die Rheintöchter, Alexandra Steiner, Stephanie Houtzeel und Wiebke Lehmkuhl lösen Mirella Hagen, Julia Rutigliano und Anna Lapkovskaja ab. Eine weitere bedeutende Neubesetzung betrifft die Götterdämmmerung: Alejandro Marco-Buhrmester wird als Gunther beerbt von Markus Eiche. Kwangchul Youn ist 2016 ebenfalls nicht mehr auf der Liste zu finden. Seinen Part als Hunding in der "Walküre" übernimmt  Andreas Hörl, Peter Rose ersetzt ihn als Daland im "Holländer". In der "Walküre" ist außerdem Chirstopher Ventris als Siegmund zu erleben (für Johan Botha)

Marek Janowski hat sich schon umgehört

Bekanntlich wechselt auch der Mann am Pult: Kirill Petrenko konzentriert sich auf München, für ihn dirigiert Marek Janowski. Eigentlich kein Fan von Regietheater Castorf‘schen Stils, wurde Janowski  während der Generalprobenwoche in Bayreuth oftmals gesichtet. Und bei Christian Thielemann erkundigte er sich schon mal nach den Eigenheiten des Bayreuther Orchestergrabens.

Kommt Petra Lang?

Im „Parsifal“ war die wichtigste Umbesetzung bereits im November vergangenen Jahres bekannt geworden. Da war Regisseur Jonathan Meese gefeuert und durch Uwe Eric Laufenberg ersetzt worden. Der Gralskönig in spe bleibt derselbe: Klaus Florian Vogt wird vom Lohengrin zum Parsifal. Amfortas wird durch Ryan McKinny verkörpert werden, den man sich in dieser Rolle bereits im Dezember 2015 ansehen könnte: Allerdings mit einer weiten Anreise zum Teatro Colón in Buenos Aires. Weitere Besetzungen: Georg Zeppenfeld als Gurnemanz, Gerd Grochowski als Klingsor. Fragezeichen stehen noch hinter Titurel und Kundry. Als Gralsritter ist erneut Akzeybek zu erleben.

Stephen Gould bleibt demnach Tristan, Georg Zeppenfeld amtiert weiterhin als König Marke. Aber wer singt nach Evelyn Herlitzius die Isolde? Petra Lang war als Neubesetzung für das von vornherein nur für eine Saison zur Verfügung stehende Herlitzius gemeldet worden. Doch noch steht da ein N.N. Man sei sich weitgehend einig, die Verhandlungen seien aber noch nicht ganz abgeschlossen, sagte Festspielesprecher Peter Emmerich.