Festspiel-Hornisten geben Sommerkonzert

Von Werner Reißaus
Acht von 18 Hornisten des Festspielorchesters spielten beim fünften Wernsteiner Schlosskonzert. Foto: Reißaus Foto: red

Acht Hornisten der Bayreuther Festspiele gaben unter der Leitung des Leipzigers Johannes Winkler am Freitagabend in Wernstein ein dreistündiges Konzert, bei dem sie den rund 400 Besuchern unter dem Motto „Von Weber bis Wagner“ musikalische Leckerbissen boten. Die Kulisse: der Innenhof des Schlosses, eigentlich eine alten Wehrburg, die erstmals 1335 urkundlich erwähnt wurde.

 
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Schlossherrin Iris Freifrau von Künßberg-Schmidt scheint einen Pakt mit dem Wettergott geschlossen zu haben, denn auch das fünfte Schlosskonzert ging ohne einen Tropfen Regen über die Bühne. Johannes Winkler, der für Michael Lösch als Leiter des Schlosskonzertes einsprang, freute sich über die vielen Besucher: „Ich sehe viele bekannte Gesichter, viele sind schon seit dem ersten Jahr dabei.“

Die sogenannte Maisel-Fanfare ist das Muss

Zum Auftakt spielten die Hornisten, eigentlich beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem SWR-Synphonieorchester und dem MDR-Synphonieorchester unter Vertrag, die „Maisel-Fanfare“, die von Manfred Klier (Hornist bei den Berliner Philharmoniker) komponiert wurde. Die Tradition der Hornistenkonzerte wurde mit den Maisel-Frühschoppen am Festspielgelände begründet. Als diese Veranstaltungsreihe eingestellt wurde, wollten die Hornisten weitermachen: Im Jahr 2012 fand schließlich erstmals ein Konzert im Schloss Wernstein statt. Die „Maisel-Fanfare“ ist seitdem ein absolutes Muss. Anschließend dankte die Schlossherrin den Künstlern für ihr Kommen.

Mit einem Phantasie-Stück des österreichischen Hornisten Hans Pizka – zugleich Solist der Bayerischen Staatsoper – wurde im Anschluss der Bogen zu Richard Wagners OperParsifal“ gespannt, dem letzten musikdramatischen Werk des Bayreuther Komponisten. Es folgte das Stück „Farewell To Red Castle“ des amerikanischen Komponisten Kerry Turner und vor der Pause eine Bearbeitung der Oper „Der Freischütz“ (Carl Maria von Weber) für acht Hornisten durch Claus Wallendorf (Berliner Philharmoniker).

Naturhörner, Alphörner, Ventilhörner: Hauptsache virtuos

Mit einem wohltuenden Wechselspiel mit der Fanfare „Rendez-vous de chasse“ des stets zu Scherzen aufgelegten italienischen Komponisten Gioacchino Rossini, das von jeweils vier Hornisten an verschieden Standorten gespielt wurde, ging es nach der Pause forsch weiter. Mit drei Naturhörnern ließ man eine Stück von Joseph Haydn ertönen und Max Hilpert, Thomas Ruh und Horst Ziegler demonstrierten ihr musikalisches Können an drei Alphörnern. Im Zusammenspiel von zwei Alphörnern und vier Ventilhörnern spielten die Musiker eine Bearbeitung für Hornmusik „Fleur melodic le alp, Nr. 6“ des niederländischen Hornisten Herman Jeurissen. Die „Lohengrin-Phantasie“ in der Bearbeitung von Karl Ziegler setzte einen exzellenten Schlusspunkt. Was die acht Hornisten an Klangkultur, Intonationssicherheit und Präzision zeigten, war meisterhaft, kein Wunder, dass sie um Zugaben nicht herumkamen.

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