Franz-Josef-Strauß-Platz wird dann den Namen verlieren Festplatz kann im Jahr 2017 bebaut werden

Von Klaus Trenz
Spätestens Mitte nächsten Jahres kann auf dem ehemaligen Festplatz in Auerbach, dem Franz-Josef-Strauß-Platz, gebaut werden. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Spätestens Mitte nächsten Jahres kann auf dem ehemaligen Festplatz in Auerbach, dem Franz-Josef-Strauß-Platz, gebaut werden. Der Stadtrat brachte mit seiner Zustimmung das Bauleitverfahren auf den Weg und zeigte sich mit der Planung des Architekten Markus Rösch aus Gebenbach einverstanden.

 
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Es entstehen 16 Bauparzellen, die mittels vier Stichstraßen von der Hopfenoher Straße aus erschlossen werden. Eine durchgehende Erschließungsstraße von einem zum anderen Ende des Platzes hätte kleinere Baugrundstücke ergeben, erklärte Rösch im Stadtrat.

Vier Hausgruppen

So kann die Stadt Grundstücke von 630 bis knapp 780 Quadratmeter Fläche in vier Hausgruppen ausweisen. Die Häuser können in einer „offenen Bauweise“ errichtet werden, vor allem hinsichtlich der Dachformen macht man Bauwilligen keine großen Vorschriften.

Im Zuge der Erschließung soll auch die Hopfenoher Straße saniert werden. Zudem werden die alten Scheunen und eine Garage neben dem alten Bahnhof abgerissen. Der Skaterpark wird ebenfalls verschwinden und soll nach Auskunft von Bürgermeister Joachim Neuß verlagert werden. Über einen neuen Standort muss noch beraten werden.

Baumbestand erhalten

Die Hopfenoher Straße kann man nach dem Abschluss der Erschließung nur noch über eine dann ausgebaute Zufahrt oberhalb der Grünfläche gegenüber dem Feuerwehrhaus erreichen. Die noch bestehende Kopfsteinpflasterstraße wird zu einem Platz vor dem Feuerwehrhaus. Der alte Baumbestand in diesem Bereich und auch entlang der Hopfenoher Straße soll so wiet wie möglich erhalten werden. Im April nächsten Jahres soll mit der Erschließung begonnen werden.

Es seien schon zehn Interessensbekundungen von Bauwilligen bei der Stadtverwaltung eingegangen, sagte Neuß. Auch wenn der Quadratmeterpreis teurer ist als in den vergangenen Jahren. Man schätzt den Quadratmeterpreis im Moment auf 80 bis 90 Euro. Das sind bis zu 20 Euro mehr,als man bisher für den Quadratmeter städtischen Grundstücks (einschließlich Erschließung) zu zahlen hatte. Neuß begründet das mit gestiegenen Baukosten in den vergangenen Jahren und mit einer aufwendigeren Erschließung der Grundstücke im Bereich des Festplatzes. Der reine Grundstückspreis werde mit 35 Euro pro Quadratmeter zwar beibehalten, aber es seien die Erschließungskosten, die in diesem Fall höher angesetzt werden müssten und den Preis verteuern.

Gewisse Skepsis

„Wenn ihr das beschließt, dann reiße ich euch den Kopf ab“, soll ein „früherer Kollege“ zu Stadtrat Herbert Appl (CSU) gesagt haben: Appl erklärte, dass er das zwar nicht so dramatisch sehe, aber doch nur mit einer gewissen Skepsis dem Bauvorhaben zustimme, auch wenn die Nutzung des Areals als Festplatz kaum mehr in Anspruch genommen wird. Immerhin handle es sich bei dem um ein stadtnahes „Filetstück“, das jetzt zum gewöhnlichen Wohnbaugebiet wird.

Edmund Goß (SPD) gab Appl zwar Recht, was die Einschätzung des Geländes als Filetstück betrifft – siegt das mit der Folgenutzung aber anders: Die Ausweisung eines Wohngebiet auf dem Areal sei die „einzig logische Konsequenz“, angesichts der stadtnahen und ruhigen Lage.

Kein Supermarkt

Man könne das Gelände nicht brach liegen lassen. Dazu komme, dass dann im Zuge der Erschließung, die Hopfenoher Straße saniert und der Bereich vor dem Feuerwehrhaus mitgestaltet werden. Neuß dazu: „Die Nutzungsthematik als Festplatz macht den Platz zur Brachfläche“. Man habe das Gelände als Filialfläche, sprich für den Bau eines Supermarkts, angeboten, aber nur Absagen erhalten. Es fehle dem möglichen Standort an Attraktivität und an Anfahrtsmöglichkeiten.

Appl machte aber auch noch eine andere Sache Bauchschmerzen. Der Platz wird dann wohl auch den Namen „Franz-Josef-Straß-Platz“ verlieren. Für seine Fraktion müsse der Name „nicht zwangsläufig geändert“ werden. Neuß hatte dafür kein Einsehen: „Wir sollten meines Erachtens als Kommune davon abkommen, Bundespolitiker auf diese Weise Ehre zu erstatten und sollten uns in dieser Hinsicht neutral verhalten“. SPD-Mann Goß dazu: „Das ist für uns ein wünschenswerter Nebeneffekt“.

Die Stadtverwaltung wird jetzt nach einstimmigem Beschluss des Stadtrats das Bauleitplanverfahren und die Flächennutzungsplanänderung durchführen, die bereits mit dem Landratsamt Amberg-Sulzbach abgestimmt ist. Im November dieses Jahres soll die Ausschreibung der Bauarbeiten erfolgen.