Festnahme in Bayreuther Mordfall

Von Manfred Scherer
Ein 88-jähriger Bayreuther war mit schwersten Verletzungen in seinem Haus in der Innstraße gefunden worden. Wenig später erlag er seinen Verletzungen. Der Mordfall könnte jetzt aufgeklärt sein. Foto: Eric Waha Foto: red

Gut elf Wochen liegt die Bluttat an einem 88-jährigen Bayreuther zurück. Nun steht der Mordfall möglicherweise vor der Aufklärung. Die Ermittler der 20-köpfigen Sonderkommission haben bereits vergangene Woche einen Tatverdächtigen festgenommen.

 
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Information unserer Zeitung bestätigte Polizeisprecher Jürgen Stadter auf Anfrage: Der Tatverdächtige befinde sich auf Antrag der Bayreuther Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft.

Eine heiße Spur führt zur Festnahme

Friedrich K. war am 12. April in seinem Haus in der Innstraße überfallen und dabei so schwer verletzt worden, dass er am 14. April, am Karfreitag, im Krankenhaus starb. Die nach der Tatortadresse benannte „Soko Inn“ arbeitete in den vergangenen Wochen an Tausenden von Spuren.

Eine davon führte nun zum Erfolg: Ob der Verdächtige durch Fingerabdrücke, einen DNA-Abgleich oder andere gängige kriminalistische Methoden in den Fokus der Kriminalbeamten geriet, wollte Polizeisprecher Stadter nicht bekannt geben: Weil die Untersuchungen der Soko weiter auf Hochtouren liefen, könne aus ermittlungstaktischen Gründen keine näheren Angaben gemacht oder bestätigt werden, auch keine zum Alter des Tatverdächtigen.

Aus dem Haus des Opfers wurde Schmuck gestohlen

Lange schien die Bluttat rätselhaft. Erst gut eine Woche nach der Tat hatte die Kripo bestätigt: Man ermittle wegen Mordverdachts. Erst Mitte Mai wurde klar, dass es sich bei der Bluttat vermutlich um einen ausgeuferten Überfall handeln könnte. Aus dem Haus des Rentners fehlte eine größere Menge Schmuck.

Ob das Opfer umgebracht wurde, um den Diebstahl zu vollenden oder ob Friedrich K. sterben musste, weil man ihn als Zeugen beseitigen wollte, macht nur juristisch einen Unterschied: Die erste Variante wäre ein Raubmord, die zweite Variante ein Verdeckungsmord. Mit Fotos von fehlenden Schmuckstücken hatte die Soko am 17. Mai in der Fahndungssendung „Aktenzeichen XY“ um Zeugenhinweise gebeten.

Ein ominöser Anrufer meldet sich bei der Polizei

Der Fall hat eine große und auffällige Besonderheit: Es gibt einen Mann, der noch vor der Polizei von der Tat wusste. Dieser Mann, der einen ausländischen Akzent spricht, hatte am 12. April um 23.15 Uhr bei der Polizei in Aalen (Baden Württemberg) angerufen und die Bluttat gemeldet. In dem aufgezeichneten Anruf, der von einer Telefonzelle in Crailsheim erfolgte, sagt der Hinweisgeber: „In Bayreuth, Innstraße, ein alter Mann liegt in seinem Blut. Überfall. Schnell, Polizei und Krankenwagen bitte.“

Ob dieser Hinweisgeber, dessen Stimme in der „XY Sendung“ vorgespielt worden war, ermittelt ist oder ob der Fahndungserfolg vielleicht sogar auf diese Spur zurückzuführen ist, das behält die Polizei derzeit noch für sich.

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