Fernsehturm am Wochenende geöffnet

Blick auf Nürnberg mit dem Fernsehturm, aufgenommen am 08.08.2014 von Kalchreuth.Foto: Daniel Karmann/dpa Foto: red

Nach rund 20 Jahren können einige Nürnberger erstmals wieder die spektakuläre Aussicht von ihrem Fernsehturm genießen: Ein Wochenende lang wird das höchste Gebäude im Freistaat geöffnet. Ein regulärer Betrieb ist jedoch weiterhin nicht in Sicht.

 
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Mit 293 Metern ist er das höchste Gebäude in Bayern, doch seit rund 20 Jahren war er nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich: Der Nürnberger Fernsehturm. An diesem Wochenende (20. und 21. Juni) können erstmals wieder Besucher auf den dritthöchsten deutschen Fernmeldeturm nach Berlin und Frankfurt - und die Frankenmetropole aus der Vogelperspektive erleben.

Das Interesse an den 660 Tickets war riesig. Etwa 1500 Menschen standen dafür bereits Mitte Mai vor dem Heimatministerium Schlange. Aus Brandschutzgründen ist die Besucherzahl begrenzt. An beiden Tagen dürfen maximal 330 Personen für jeweils 40 Minuten auf das sogenannte «Nürnberger Ei» - und die Aussicht aus 189 Metern Höhe erleben.

Die Öffnung des Turms im Arbeiterviertel Schweinau ist eine seltene Gelegenheit. Denn der Betrieb des Drehrestaurants wurde 1993 eingestellt. «Das Restaurant ist sofort in Schieflage geraten», sagt Telekom-Sprecher Markus Jodl. Das Unternehmen ist Eigentümerin des Bauwerks. Der Turm sei einfach «zu weit ab vom Schuss», Touristen aus der Innenstadt verirren sich eher nicht hierhin.

Um den Turm wieder zu öffnen, müsse man eine Millionensumme investieren, sagt Jodl. «Es gibt dort keine Infrastruktur mehr. Da oben ist nur noch Beton.» Vor diesen Investitionen sei bisher jeder Interessent zurückgeschreckt. «Wir sind offen für jedes gute Konzept, aber in den letzten Jahren ist es immer am hohen Aufwand gescheitert.» Heimatminister Markus Söder (CSU) hatte kurz vor der vergangenen Landtagswahl angekündigt, den Turm wieder öffnen zu wollen. Inzwischen jedoch hält auch er das für unwirtschaftlich.

Der Fernsehturm wurde 1977 gebaut und drei Jahre später in Betrieb genommen. Die Baukosten lagen bei 35 Millionen D-Mark. Nutzer des Funkturms sind TV- und Radiosender sowie Mobilfunkbetreiber. Mit einer Höhe von 292,8 Metern überragt der Turm den Olympiaturm in München um 1,5 Meter.

dpa

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