Fernbusse: Bayreuth mit Fahrgastrekord

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Foto: Ronald Wittek Foto: red

Das Fernbus-Unternehmen Flix-Bus meldet einen Fahrgast-Rekord: In Bayreuth sind nach Angaben von Flix-Bus im vergangenen Jahr 17 Prozent mehr Fahrgäste zugestiegen als im Jahr davor. Passagiere aller Altersgruppen, längst nicht mehr nur Studenten und Rentner, nutzten die Haltestelle in Bayreuth. Deshalb soll das Angebot ausgebaut werden. Die Stadt sucht nach wie vor alternative Standorte für einen Fernbus-Halt.

 
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Wie das Fernbus-Unternehmen mitteilt, sei in den Winterferien nach Aussagen des Firmengründers André Schwämmlein "das höchste Fahrgastaufkommen" der Unternehmensgeschichte verzeichnet worden. Bayreuth bekomme ein Stück vom Kuchen ab: "Fernbus-Reisende aus Deutschland und ganz Europa schätzen hier die zentral gelegene Haltestelle in der Unistadt", wird Schwämmlein in der Mitteilung zitiert. Die beliebtesten Reiseziele mit Start in Bayreuth seien nach wie vor Berlin oder München. Ab April plane Flix-Bus "nicht nur den internationalen Ausbau ab Bayreuth, auch neue innerdeutsche Strecken kommen zum Sommerfahrplan hinzu".

Taktverdichtung national, neue Route nach Frankreich

Marie Gloystein, Sprecherin von Flix-Bus in Berlin, nennt Bayreuth auf Nachfrage "die stärkste Destination" in Oberfranken. Konkrete Fahrgastzahlen mit Bezug auf Bayreuth könne sie nicht nennen, sagt Gloystein. Flix-Bus fahre neben Bayreuth unter anderem Coburg, Hof, Bamberg, Selb und Marktredwitz an. Das Fernbusunternehmen, das im Februar 2013 die erste Fernbus-Fahrt gemacht hat und inzwischen eine Flotte von rund 1000 Bussen dirigiert, sei "schon recht lange in Bayreuth. Bayreuth ist auch ein touristisch interessantes Ziel. Im März 2013 sind wir von hier zum ersten Mal abgefahren, damals noch unter MeinFernbus", sagt Gloystein. Was den angekündigten Ausbau auf innerdeutschen Strecken angeht, wolle man vor allem "eine Taktverdichtung erreichen, damit die Fahrgäste aus mehr Abfahrten auswählen können". International plane man an einer neuen Rote Richtung Frankreich. "Da sind wir aber noch im Planungsstadium." 

Bahnhofsnähe ist wichtig

Die Haltestelle in der Goethestraße werde aufgrund der Lage in Bahnhofsnähe so gut angenommen, sagt Gloystein. "Die Idee der Stadt, einen kleinen Zentralen Busbahnhof (ZOB) in Bahnhofsnähe zu machen, fänden wir auch super. Aber die Nähe zum Bahnhof brauchen wir. Das ist unseren Fahrgästen wichtig."

Für den Tourismus eine wichtige Anbindung

Für den Bayreuther Tourismus sei eine gut genutzte Fernbus-Verbindung "von hoher Bedeutung", sagt Manuel Becher, der Geschäftsführer der Bayreuth Marketing und Tourismus GmBH (BMTG), auf Anfrage unserer Zeitung am Dienstag. "Weil Bayreuth zwar nicht ans internationale Schienennetz angebunden ist, aber an einer der wichtigsten Autobahnen liegt." Was die schnelle Verbindung nach Frankfurt oder Prag ebenso möglich mache wie nach Nürnberg, München und Berlin. Damit habe Bayreuth auch gegenüber Bamberg einen klaren Vorteil.

Direkte Anbindung zu den Flughäfen als Wunsch

Für Becher wäre eine direkte Anbindung an die Flughäfen Nürnberg oder München ohne den jeweiligen Umweg in die Innenstädte der Metropolen sinnvoll. Die, sagt Becher, gebe es beispielsweise von Bamberg nach Nürnberg. "Perspektivisch wäre es sicher auch gut, wenn man einen repräsentativeren Fernbushalt in Bayreuth hätte. Nicht mit dem Flair einer Stadtbus-Haltestelle." Wobei die Haltestelle in der Goethestraße, an der auch Flix-Bus seine Busse starten lässt, "fußläufig auch von der Innenstadt gut erreichbar" sei, wie Becher sagt. "Die anfänglichen Befürchtungen, die Fernbusse würden an Bayreuth vorbeifahren, weil sie bei uns in die Stadt reinfahren müssen, haben sich damit nicht bewahrheitet."

Stadtverwaltung prüft weiter alternative Standorte

Die Stadtverwaltung prüfe nach wie vor alternative Standorte für einen Fernbushalt, sagt Joachim Oppold, der Pressesprecher der Stadt Bayreuth, auf Kurier-Anfrage. der Prüfantarge des Stadtrates gelte "unverändert, eine kurzfristige Verlegung des aktuellen Fernbus-Haltepunktes in der Goethestraße ist aber nicht realistisch", sagt Oppold. Die Stadtverwaltung halte die aktuelle Situation "im Grundsatz für angemessen und funktionell". Die Nähe zum Hauptbahnhof, die ein "zentrales Kriterium für die Fernbuslinien" sei, sei gegeben, zudem seien "die Kapazitäten für das aktuelle Fernbusaufkommen ausreichend". Um den Komfort zu verbessern, habe die Stadt den Haltepunkt "diese in den vergangenen Wochen mit einer Toilettenanlage ausgerüstet. Geplant ist außerdem eine überdachte Fahrradabstellanlage."

 

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