FC Pegnitz hoch motiviert für Bayernliga

Von Herbert Steininger
Riesenjubel auf dem Buchauer Berg: Erstmals in der Vereinsgeschichte schafften die Fußballfrauen des FC Pegnitz unter Trainer Michael Bauerschmitt (Mitte hinten) den Sprung in die Bayernliga. Am kommenden Wochenende beginnt das Abenteuer in der Vierten Liga. Foto: red Foto: red

Im 16. Jahr ihres Bestehens durfte die Frauenfußball-Abteilung des FC Pegnitz ihren größten Erfolg in der Vereinsgeschichte feiern. Als erste Seniorenmannschaft in der Schulstadt schaffte das Team vom Buchauer Berg den Sprung in die Bayernliga. Und das mit komfortablen neun Punkten Vorsprung, nachdem das Team vom Buchauer Berg zuvor acht Jahre der Landesliga Nord angehört hatte.

 
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„Wir waren heuer einfach einmal dran“, sagt der Trainer des FC-Frauenteams, Michael Bauerschmitt. Und das Abenteuer Bayernliga gehen die Pegnitzer mit der nötigen Gelassenheit an. „Wir verspüren – ganz im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als jeder von uns die Meisterschaft erwartete – keinen Druck. Ich meine, der Erhalt der Bayernliga ist ein noch größerer Erfolg, als der Aufstieg.“ Und der 42-Jährige begründet diese Einschätzung auch: „Von den zwölf Mannschaften steigen drei ab, das ist ein Viertel. Um die Klasse zu halten, musst du in den 22 Punktspielen bestimmt 25 Zähler holen.“

Ein Vorteil, meint Bauerschmitt, sei die Tatsache, dass man fast alle Teams aus dem nordbayerischen Raum entweder aus gemeinsamen Landesliga-Zeiten oder aus Freundschaftsspielen gut kenne. Der FC trifft auf Mannschaften wie den FFC Hof, die SpVg Eicha, die SpVgg Greuther Fürth, den TSV Frickenhausen oder die Zweite des Regionalligisten ETSV Würzburg. „Richtig neu sind für uns die Mannschaften aus Südbayern“, sagt Bauerschmitt, „aber die werden wir ja auch noch kennenlernen“. So misst man sich unter anderem mit der Regionalliga-Reserve des FFC Wacker München.

Spielerinnen fahren Trainings-Sonderschichten

Der Trainer glaubt sein Team gut gerüstet für die Vierte Liga. „Wenngleich wir in der Vorbereitung wegen Urlaubs und Studiengründen nicht immer alle dabei haben konnten, haben alle gut mitgezogen und sind hoch motiviert“, glaubt der ehemalige Torwart beim ASV Pegnitz, der sich darüber freut, dass manche in seiner Mannschaft sogar noch persönliche Sonderschichten neben dem zweimaligen Training unter der Woche einlegen. „Und das ist auch nötig. Ich habe von Beginn an klar gemacht, dass alle Spielerinnen eine Schippe drauf legen müssen, wenn wir uns in der Bayernliga behaupten wollen.“ Wird dort doch auch ein weit höheres Tempo angeschlagen.

Den Aufstieg hatte man sich insgeheim schon vorgenommen, zumal das Team in den letzten beiden Jahren eine ungewöhnlich gute Entwicklung nahm. „Schade ist allerdings, dass mit Simone Konieczny und Martina Nögel zwei Leistungsträgerinnen der vergangenen Spielzeiten den Aufwand nicht mehr betreiben wollen“, sagt Bauerschmitt. Zumal das Spiel des FC Pegnitz auf die beiden zugeschnitten war.

Aber diesen Abgängen wollen die Schulstädter mit einer Änderung des Spielsystems begegnen wollen. „Wir sind jetzt nicht mehr so offensiv ausgerichtet, arbeiten viel mehr nach hinten. Den Klassenerhalt können wir nur schaffen, wenn wir so wenig Gegentore wie möglich bekommen“, ist dem Trainer bewusst. Der freilich auch weiß, dass zum Gewinnen von Spielen auch einmal das eine oder andere selbst geschossene Tor enorm hilft. „Da ist es von Vorteil, dass wir neben Cornelia Huehn auch noch zwei, drei weitere Spielerinnen in unseren Reihen haben, die wissen, wo das Tor steht.“ Mit 16 Toren hatte Huehn maßgeblichen Anteil am Titelgewinn, gefolgt von Christian Heim (9) und Michaela Sebald (8).

Die Lücken, die Konieczny und Nögel gerissen haben – beide wechseln als Trainerteam zum SV Kleinsendelbach in die Kreisklasse –, sollen mit Johanna Kiefhaber, Elena Grellner und Sofia Cieslik drei Nachwuchstalente aus dem eigenen Stall schließen. Vor allem von Cieslik, die im zentralen Mittelfeld beheimatet ist, erwartet sich Bauerschmitt einiges.

Unterbau gibt zu Hoffnungen Anlass

Neuzugänge von außen sucht man im Pegnitzer Kader meist vergebens. „Wir haben zwar mit Spielerinnen gesprochen, die uns weiter helfen könnten, doch dazu muss alles passen. Wichtiger ist es für uns, dass wir unseren eigenen Junioren eine gute Ausbildung genießen lassen können, und dass dann der Schritt in den Bereich der ersten Garnitur nicht so weit ist“, betont der Trainer. Und am unmittelbaren Unterbau mangelt es den Pegnitzern beileibe nicht. So spielt die zweite Garnitur ebenso in der Bezirksliga, wie die B-Juniorinnen. „Und da werden die Mädels schon an das System der ersten Mannschaft herangeführt.“

Die Generalprobe für den Ernstfall am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen den TSV Frickenhausen (15 Uhr, Buchauer Berg) ist den Pegnitzerinnen geglückt: Beim Nachbarrivalen und letztjährigen Landesliga-Kollegen SpVgg Bayreuth zogen sie mit einem 2:0 durch zwei Huehn-Treffer in die nächste Runde des Verbandspokals ein. „Da hat schon einiges geklappt“, freut sich Bauerschmitt. Und das soll sich gegen die Unterfranken fortsetzen. Die bezeichnet der FC-Coach als unmittelbaren Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg. „Und solche Partien muss man gewinnen. Vor allem zu Hause.“