Wer beim Ausschank mitmacht, wird mit 50 Prozent am Umsatz beteiligt Faust-Festspiele: Vereine sollen ins Boot

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Glaubt fest an den Erfolg der ersten Pegnitzer Faust-Festspiele: Chef-Organisator Uwe Vogel. Foto: Archiv/Frank Heidler Foto: red

Der Premierentermin rückt so langsam näher. Und noch ist einiges ungeklärt. Doch Uwe Vogel, Chef-Organisator der Faust-Festspiele, macht auf Optimismus. Was den Ausschank angeht, was den Kartenvorverkauf angeht, was das ganze Projekt angeht.

 
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Die Bewirtung: Die ist eigentlich geklärt. Foteini Batzaka vom ASV-Sportheim und neue Pächterin des Biergartens am Schlossberg, kümmert sich auf der Festwiese um die kulinarische Betreuung der Festspielgäste. Nicht aber um die Ausgabe flüssiger Nahrung, das sei ihr jetzt Anfang zu aufwendig und zu riskant, sagte sie kürzlich im Kurier-Gespräch.

Froh über diese Partnerin

2018 könne das schon ganz anders aussehen. Das bestätigt auch Uwe Vogel, „so haben wir das besprochen“. Überhaupt sei er froh, eine so erfahrene und zugleich erfolgreiche - „sie ist ja schon 15 Jahre auf dem Sportheim“ - Gastronomin als Partner mit im Boot zu haben. Mit ihr lasse es sich auch leichter verhandeln als mit ihrem Vorgänger Frank Ambrasat, „da haben wir ein Jahr auf eine verlässliche Auskunft gewartet“. Nun, das sah Ambrasat wie mehrfach berichtet ganz anders, er hatte immer wieder beklagt, dass er keine Aussage bekomme, ob man mit ihm zusammenarbeiten wolle oder nicht.

Das Ehrenamt unterstützen

Doch zurück zum Thema Getränke. Geklärt, dass die Kaiser Bräu aus Neuhaus und die Jura Bräu aus Pegnitz einen Ausschank bereitstellen und bestücken. Was bekanntlich für Ex-Biergartenpächter Ambrasat der Auslöser war, den Ausstieg aus seinem Pachtvertrag anzustreben. Unklar ist jedoch, wer diesen Ausschank betreibt. Personaleinsatz durch die Brauereien scheidet aus, das werde zu teuer für den Festspielverein, sagt Vogel. Er hat deshalb die Pegnitzer Vereinswelt angeschrieben. Per Mail, auf dem Postweg. Nicht nur aus Eigennutz, wie er betont: „Unser Ziel war von Anfang an, die gemeinnützige Arbeit in unserer Stadt zu unterstützen und eben auch die Vereine mit einzubinden“.

Ein paar haben sich schon gemeldet

Wie sieht es mit den Rückmeldungen der Vereine aus? „Erste liegen vor, so Ende Juni wollen wir uns dann mit allen Beteiligten zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen.“ Lohnend sei ein Engagement da allemal, ist er überzeugt. Denn der Aufwand halte sich in Grenzen, „fünf Leute pro Aufführung müssten reichen“. Wobei es schon Sinn mache, wenn ein Vereine einen kompletten Aufführungsblock von Donnerstag bis Sonntag übernehme. Denn: „Es wird wohl schon so sein, dass am Wochenende mehr Gäste kommen als an einem Donnerstagabend.“ Aber, klar, die Tage könnten natürlich auch einzeln vergeben werden, „das müssen wir dann halt sehen“. Und warum lohnt sich das für die Vereine? Weil sie kräftig am Umsatz beteiligt werden, „wir denken da an 50 Prozent, da bleibt schon etwas hängen“. So sieht das auch Harald Saß, zum einen im Vorstand des Festspielvereins tätig, zum anderen selbst in vielen Vereinen aktiv, vor allem in Troschenreuth: „Das ist eine gute Idee, wir selbst könnten den Ausschank alleine sicher nicht stemmen.“

Die Erwartungen: Das mag stimmen, funktioniert aber nur, wenn Besucher kommen, die einen entsprechenden Umsatz ermöglichen. Doch auch da ist Vogel zuversichtlich, hält wenig von Rechenexempeln in den sozialen Netzwerken: „Daran beteilige ich mich nicht, das kommentiere ich auch nicht.“ Gut, der Vorverkauf gehe nicht durch die Decke. Aber das sei völlig normal, damit hätten er und seine Mitstreiter auch nicht gerechnet. Denn erst jetzt beginne die heiße Phase der Werbung, „mit Plakaten, mit Flyern, mit Anzeigen“.

6000 Besucher sind das Ziel

Das Ziel ist formuliert: 6000 Tickets sollen für die sechs Festspielwochen an den Mann und an die Frau gebracht werden. Macht im Schnitt 250 pro Aufführung. Dann rechnet sich das Vorhaben Faust-Festspiele, dann ist zumindest Kostendeckung garantiert. Das ist zu schaffen, sagt Uwe Vogel. Wobei er stark auf das Bayreuther Klientel setzt - „da waren schon viele bei unsere Probe-Premiere im November im Gymnasium dabei“.

Auch Busse kommen

Und auch einige Bayreuther Busunternehmen hätten signalisiert, dass die Nachfrage durchaus gut sei. Und überhaupt könne man jetzt schon stolz auf das Erreichte sein. Denn innerhalb weniger Monate mehr als 30 000 Euro an Sponsorengeldern aufzutreiben, wie vom Stadtrat gefordert, sei nun wirklich alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

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