Faust: Biergartenwirt haut auf den Tisch

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Im Vorfeld der Faust-Festspiele in Pegnitz gibt es noch viele Bedenken. Foto: red Foto: red

Das Thema lässt die Stadt nicht los in diesen Tagen: Die Faust-Festspiele, die ab 2017 auf dem Schlossberg laufen sollen, sorgen für Begeisterung bei den einen, für Unmut bei den anderen. Einer, der richtig angesäuert ist, ist Frank Ambrasat, Betreiber des Biergarten neben der Festwiese. Weil er, anders als vom Bürgermeister und den Festspiel-Machern behauptet, nicht von Anfang an mit einbezogen wurde, sagt er.

 
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„Es gab nur ein Gespräch mit Bürgermeister Uwe Raab und das fand erst im Mai statt“, sagt Ambrasat. Wenn er nun höre, bereits seit Januar seien die Planungen für die Festspiele gelaufen, „dann überrascht mich das“. Auch Anwohner im Umfeld der Festwiese seien auf ihn zugekommen mit der Aussage: „Wir wissen von nichts.“ Im Gespräch mit Raab habe er betont: „Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Faust-Festspiele, möchte aber gerne das Für und Wider besprechen.“ Das sei für Raab nicht zu diskutieren gewesen.

Viele Fragezeichen

Dieser habe vielmehr gemeint, man müsse das Ganze „erst einmal anlaufen lassen und dann sehen“. Ambrasat dazu: „Wenn er so alle Projekte angeht, dann weiß ich ja nicht.“ Für ihn gab es jedenfalls eine Reihe von Fragezeichen, „darauf wollte ich gerne eine Antwort“.

Die habe er aber nicht bekommen. Raab habe sich zwar für sein Engagement am Schlossberg bedankt, zugleich aber unmissverständlich erklärt, er wolle es sich auf keinen Fall entgehen lassen, die Festspiele nach Pegnitz zu holen. Ambrasat: „Daraufhin war für mich das Gespräch beendet, die Fragen bleiben jedoch.“

Bauzaun um das Gelände

Bis jetzt wisse er offiziell nur, dass auf der Festwiese die Festspiele stattfinden sollen. Und, so Ambrasat, „dass ein Bauzaun das Gelände absperrt, das es jährlich für Juli und August geplant ist – und das war’s.“ Die traurige Konsequenz aus seiner Sicht: „Mir gehen meine Konzepte flöten.“ Donnerstags die Sommer-After-Work.Party, am Wochenende ab und zu musikalische Abende. Und auch für die von ihm forcierten Gruppenfeiern inklusive der Spielwiese – „wofür wir viele Spielgeräte bereithalten“ – seien dann wohl eher kein Thema mehr. Was ihm auch verloren gehe: „Die Familien, die zu uns kommen,weil die Kinder einige Zeit beschäftigt sind und sie in Ruhe den Biergarten und die Natur genießen können.“

Ein statisches Problem

Noch einmal zu Ambrasats Fragezeichen: Das größte ist für ihn ein statisches Problem. Hält die Wiese, wenn dort eine riesige Zuschauertribüne aufgestellt werden soll? „Ich habe einige gefragt, die mit dem Thema zu tun haben, keiner konnte mir bisher eine Antwort geben.“

So recht will Frank Ambrasat die aktuelle Schlossberg-Welt nicht verstehen. Diese lasse sich doch auch anders gestalten. Etwa durch eine Wiederbelebung der Muffel-Festspiele für zwei Wochen im Jahr.

Dazu kommt: „Dazu einmal im Sommer Waldstock, das Sommernachtsfest, Auftritte von KSB-Werkskapelle und Jugendbergmannskapelle,wechselnde Bandabende – und schon ist der Sommer am Schlossberg sehr abwechslungsreich.“ Und zwar unter einem durch die Bank regionalen Blickwinkel. „So sollte die Stadt den Schlossberg auch nach außen vermarkten“, sagt Ambrasat. Und dann noch als Ergänzung eine Seilbahn herab vom Aussichtsturm – „und schon kommt der Tourismus“.

Bürgermeister Uwe Raab, der jüngst im Stadtrat gesagt hatte, der Biergartenwirt sei von Beginn an mit ins Festspiel-Boot genommen worden, war urlaubsbedingt nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Sein Stellvertreter Wolfgang Nierhoff wollte sich nicht zum Thema äußern, „dass ist Sache des ersten Bürgermeisters, gegen ihn richten sich ja auch die Vorwürfe.“

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