Faschingsprinz löst Versprechen ein

Von Klaus Trenz

Sandra und Florian Nega  sind das diesjährige Pegnitzer Prinzenpaar.  Mit den Kinderprinzen Valentina Belov und Sidney Schoberth haben die schlafertigen "Großen" keinesfalls schüchterne Jungregenten an ihrer Seite. Bei den Galaabenden am 13. und 14. Januar präsentieren sich die Tollitäten dem Publikum.

 
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Die neue Präsidentin der Faschingsgesellschaft Glückauf Pegnitz musste nicht nach den närrischen Regenten suchen. Denn Florian Nega - mit 33 im besten närrischen Alter - wollte unbedingt sein Versprechen einlösen, das er 1993 als Kinderprinz gegeben hat: "Ich habe gesagt, dass ich einmal als großer Prinz da stehen werde."

Lydia Nega gab Präsidentenamt ab

Aber das scheint nicht der einzige Grund zu sein. "Weil meine Mutter abgedankt hab, dachte ich, ich muss da mal nach dem Rechten schauen." Mutter Lydia Nega hat in diesem Jahr das Präsidentenamt nach 27 Jahren an Andrea Porsch übergeben.

Frischgebackener Ehemann

Sandra Nega war mit dem Vorhaben ihres frischgebackenen Ehemanns umgehend einverstanden ("ich wusste ja, dass ich einen Präsidentensohn heirate"). Am 15. Oktober haben die beiden sich das Ja-Wort gegeben. Sandra: "Dann machen wir auch gleich das Prinzenpaar, haben wir uns gesagt". Um bösen Zungen, die jetzt behaupten könnten, dass nun einer Narretei gleich die nächste folgt, sei der Wind aus den Segeln genommen: Sandra - ehemals Hagen - und Florian sind schon seit sechs Jahren ein Paar.

Helfer im Hintergrund

So wie sie genau wussten, was sie vor ein paar Monaten taten, wissen sie, wie das mit den Prinzenpaaren läuft. Florian Nega stand zwar seit seinen Kinderprinzenpaaren nicht mehr im Mittelpunkt auf der närrischen Bühne, war und ist aber ständiger Helfer im Hintergrund. Sandra hingegen tanzte bis vor zwei Jahren noch in der Prinzengarde, musste aus beruflichen Gründen etwas aussetzen und macht jetzt als Trainerin der Prinzengarde bei Glückauf Pegnitz weiter.

Balkon steht schon voller Sekt

"Wir werden unser Bestes geben", versprechen der Personaldisponent bei einer Nürnberger Firma und die Unternehmensberaterin in Sachen betriebliches Gesundheitsmanagement. Fitness braucht Sandra I. der Faschingsgesellschaft nicht mehr beibringen - zumindest den meisten Mitgliedern, die das Tanzbein schwingen nicht. Vorträge über Gesundheit braucht die 26-jährige Sandra auch nicht zu halten. Ihre närrischen Untertanen haben ein probates Mittel zur Verfügung, immerhin soll Lachen gesund sein. "Ich werde das Publikum im Auge behalten", sagt Florian I. mit herrschaftlichem Unterton. Damit es auch gesund zu geht. Große Vorbereitungen gibt es für das Prinzenpaar nicht. Sie sind nur logistischer Art. "Unser ganzer Balkon steht schon voller Sekt", sagt Sandra Nega.

Im Gegensatz zur Kinderprinzessin hat Sandra I. ihren Prinz schon gekannt. Die elfjährige Realschülerin Valentina Belov hat Sidney Schobert erst kennenglernt als die Sache mit ihrer  närrischen Regentschaft schon fest stand. Sie hat gegenüber Andrea Porsch gleich ihr Einverständnis gegeben, diese Aufgabe zu übernehmen. Mutter Elena war da schon skeptischer. Kinderprinzessin zu sein, habe eben etwas mit Verantwortung zu tun. Valentina sieht das viel lockerer. Weil sei schon seit fünf Jahren bei den Pegnitzer Garden mit dabei ist, sind Bühnenauftritte für sie "kein Problem". Tanzen hält sie zwar für einfacher als große Prinzenpaarreden zu schwingen, aber sie wird das mit dem Charme, den sie ausstrahlt, über die Bühne bringen.

Kinderprinz Sidney hat ebenfalls spontan zugesagt. Und das schon Mitte Oktober. Die Eltern fanden das ziemlich mutig von ihren Sohn, weil er - was den Fasching angeht - ein unbeschriebenes Blatt ist. Allerdings: Seine Mutter kommt aus der Nähe von Mainz. "Da war es Pflicht, in der Faschingszeit aktiv zu sein", so Sidney. So eng sieht man das in Pegnitz beileibe nicht. Dennoch wird er seinen Pflichten als Kinderprinz nachkommen, auch wenn der Schüler am wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium in Bayreuth daneben noch Konfirmandenunterricht und drei mal die Woche Fußballtraining stemmen muss. "Das wird bestimmt eine aufregende Zeit."

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