Es ist nur ein kleiner Teil der Fans, die Probleme machen und sich gerne nach dem Spiel zu einem Nachspiel verabreden, wissen die vier Schweinfurter Uwe, Schlosser von Beruf, Markus, er ist Banker, Bernd, ebenfalls Schlosser und Danny, er ist Berufsbetreuer: „Wir leben damit schon seit 40 Jahren.“ Die vier sind heute mit dem Auto gekommen, viele andere Fans mit dem Zug oder mit Bussen. Sie gehörten zu den etwa 700 Anhängern, die nach dem Sieg ihre „Schnüdel“ als „Landespokalsieger“ hoch leben lassen – was der Polizei gut ins Konzept passt: dadurch, dass die Schweinfurter die Pokalübergabe in ihrem streng bewachten Block noch länger feierten, entzerrte sich die Situation, die für Risikospiele am brenzligsten ist – nämlich das Aufeinandertreffen von feiernden und frustrierten Fans zu verhindern. Einsatzleiter Marco Zeilner zog am Abend ein zufriedenes Fazit: „Wir mussten uns zwar zeigen, weil es Provokationen gab, aber es gab keine Gewaltausbrüche.“
Dass die Polizei bei derartigen Spielen so präsent sein muss, auch in Bayreuth, zeigt die jüngere Vergangenheit:
Im Februar 2015 ging ein vorbestrafter und gewalttätiger Hooligan aus Schweinfurt nach einem verlorenen Freundschaftsspiel auf Polizisten los.
Im März 2016 griffen Bayreuther Fans nach einem Regionalligaspiel gegen Regensburg im Bahnhofstunnel gegnerische Fans an – das Landgericht urteilte: Landfriedensbruch.
Nach der Niederlage der Altstadt im Pokalspiel gegen Memmingen im März 2017 auf dem Gelände des SC Kreuz gab es eine tätliche Auseinandersetzung. Erst vor wenigen Tagen standen vier junge Altstadt-Anhänger vor Gericht. Einer wurde freigesprochen, so Gerichtssprecher Clemens Haseloff auf Anfrage, die drei Mitangeklagten mussten Geldauflagen und Arbeitsauflagen hinnehmen.
Erwin Rausch ist nach der Niederlage (lesen Sie den Spielbericht auf Seite 21) erst mal nicht ansprechbar. Geknickt sitzt er da. Dann steht er auf und beantwortet Anfragen für den Fanbus zum Relegationsspiel nach Aubstadt. Das ist wichtiger. Sein Nebenmann Walter wurde an diesem Tag übrigens nicht auf der Stehtribüne gesichtet. Aber daran lag es auch nicht.