Fan beim Allstar-Spiel: "Einfach legendär“

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400 Kilometer einfach bei winterlichen Straßenverhältnissen, ein nicht unerheblicher Zeit- und auch Kostenaufwand. Aber die Strapazen haben sich gelohnt. Mehr noch: „Der Allstarday war ein unvergessliches Erlebnis, richtig legendär“, sagt Sybille Hammon, die Vorsitzende des Bayreuther Fanclubs „Bats“.

 
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Nicht nur aufgrund des großen sportlichen Bayreuther Beitrags zu diesem Saisonhöhepunkt: „Es war auch das ganze Drumherum. Die Show, die Stimmung, das Treffen mit unseren Coaches, mit anderen Fans, das Wiedersehen mit Kenny Horton (Anm. d. Red.: Letztjähriger Medi-Spieler, jetzt in Diensten der TB Bonn) und, und, und.“ Die Neudrossenfelderin gerät ins Schwärmen.

Für sie, zehn weitere Fanclub-Mitglieder und ein geschätztes Dutzend nicht organisierter Bayreuther Fans sei es Ehrensache gewesen, „unsere Jungs“ nach Bonn zu begleiten und dort lautstark zu unterstützen. Mit „unsere Jungs“ meint sie Trainer Raoul Korner, Center Andreas Seiferth und US-Guard Trey Lewis. Das Trio hatte erheblichen Anteil an dem Spektakel, das sportlich gesehen in einen 102:99-Sieg des von Raoul Korner betreuten Teams International mündete.

Einfach beide Teams angefeuert

Einen Interessenkonflikt, welches Team man denn besonders unterstützen sollte – das Team International mit Raoul Korner und Trey Lewis oder die deutsche Auswahl mit Andreas Seifert –, gab es für die Bayreuther Fans offenbar nicht. Es sei vielmehr ein besonderer Luxus gewesen, gleich beide Teams anfeuern zu dürfen. Förmlich vom Sitz gerissen hat es Sybille Hammon beim erfolgreichen Dreierversuch von Andreas Seiferth zu Beginn des dritten Viertels – „absolut überragend. Das ist außergewöhnlich für einen Center“. Die Szene des Abends aber war für sie und die anderen Medi-Fans der direkte Zweikampf der beiden Bayreuther Akteure im letzten Viertel – Seiferth blockte Lewis bei dessen Korbleger-Versuch. „Total legendär. Wir mussten da schon ein bisschen Schmunzeln, als die beiden da aneinander geraten sind.“

Dass der im Dreier-Wettbewerb als Mitfavorit gestartete Lewis nicht über eine Nebenrolle hinauskam, sieht sie alles andere als tragisch. „Ganz ehrlich, dass er überhaupt dabei und Bayreuth in diesem Wettbewerb vertreten war, das ist doch überragend“.

Saison zum Genießen

Überragend findet sie natürlich auch, was derzeit in Basketball-Bayreuth passiert – Medi die Überraschungsmannschaft der Liga, Platz vier, die Playoffs in greifbarer Nähe und für den Pokal qualifiziert. Momentan könne sie „einfach nur genießen“.

Wohl auch deshalb, weil das Ausgangsniveau doch recht bescheiden war. Noch in bleibender Erinnerung sind Sybille Hammon die nicht enden wollenden Niederlagenserien in fremden Hallen und die stetige Aufbauarbeit, die seitens ihres Fanclubs zu leisten war. In dieser Saison ist das anders, da kriegt sie das Strahlen auch auswärts kaum aus dem Gesicht – nur zwei Mal unterlag das Medi-Team in der Fremde. „Dass da jetzt auswärts was geht, merkt man auch an der Resonanz unserer Mitglieder.“ Die sind in dieser Saison viel reisefreudiger. Als Beispiel nennt sie das jüngste Auswärtsspiel in Braunschweig. „Da sind wir in der letzten Saison mit fünf Mann hingefahren, diesmal haben wir locker einen Bus vollbekommen.“

Das derzeitige Hoch bei Medi möchte sie nicht an einer Person fest machen. Es sei vielmehr eine exzellente Teamarbeit im Verein auszumachen, „was sich ja auch auf dem Feld so widerspiegelt“. Namen will sie eigentlich keinen nennen, um es dann aber doch zu tun: Raoul Korner. Der neue Coach sei ein Glücksgriff – sportlich wie menschlich. Und sie gibt zu, skeptisch gewesen zu sein. „Als es hieß, mit Mike Koch wird nicht verlängert – das war ein echter Schock. Doch wir haben damals auch gesagt, wir schauen uns das an und haben Vertrauen.“ Die Bats haben gut daran getan. „Es war richtig, dass wir den Schritt gemacht haben. Er hat sich voll und ganz bewährt.“

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