Falsches Gerücht über Kostenexplosion

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Die Arbeiten in der Stadthalle gehen schnell voran - und sie sind nach wie vor im Kostenrahmen, sagt die Stadtbaureferentin Urte Kelm auf Nachfrage unserer Zeitung. Foto: Eric Waha Foto: red

Die Stadthallen-Sanierung beschäftigt die Bayreuther nicht nur wegen der Namensgebung. Auch die Kosten sind immer wieder Thema. Ein Gerücht hält sich allerdings besonders hartnäckig: Das von der Steigerung der Baukosten - das der massiven Steigerung. Auf Nachfrage unserer Zeitung dementiert die Stadtbaureferentin eine Kostenexplosion. Sie will aber nicht ausschließen, dass am Schluss der Bau doch teurer als geplant werden könnte.

 
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Von mehreren Seiten ist die Summe an den Kurier herangetragen worden - samt einer Begründung: Die Stadthallen-Sanierung solle um 30 Millionen Euro teurer werden. Weil der Baupreisindex, der die Entwicklung der Preise auf dem Bau widerspiegelt, veraltet sei und weil neue Werte angesetzt werden müssten für die einzelnen Gewerke. Auch Urte Kelm hat diesen Wert von 30 Millionen schon gehört. Aus den Reihen des Stadtrats sei sie gefragt worden, ob das stimme, sagt Kelm auf Nachfrage unserer Zeitung am Dienstag.

Anstieg, der "nicht nachvollziehbar" wäre

Das, sagt Kelm, wäre ein Anstieg "in einer Größenordnung, im Bezug auf die Kostenrechnung von Ende 2015, der nicht nachvollziehbar ist". Sie könne sich nicht erklären, wie solche Summen in den Raum gestellt würden. Realistisch sei ein Anstieg pro Jahr um Werte "zwischen drei und fünf Prozent. Wenn man die hochrechnet, kommt man nicht bei 30 Millionen Euro raus" bei dem Projekt, das aktuell auf rund 55 Millionen Euro veranschlagt ist. "Bei der Summe habe ich drei Fragezeichen über dem Kopf." Die Erfahrungen des ersten Bau-Jahres hätten gezeigt: "Wir liegen relativ genau im Rahmen." Es habe bei den einzelnen Gewerken "einen minimalen Faktor in Richtung Plus oder in Richtung Minus gegeben". Manche Vergaben seien leicht teurer, manche dafür günstiger gewesen.

Einige Überraschungen beim Rückbau

Allerdings sagt Kelm auf Nachfrage, dass der Rückbau durchaus Überraschungen gebracht hätte, mit denen man bei der Sanierung eines Altbaus durchaus rechnen müsse. "Wir hatten zum Beispiel viel mehr Durchbrüche in den Wänden, die uns nicht bekannt waren, die zum Teil statisch und konstruktiv problematisch waren." Was etwa eine aufwendigere Verfüllung nach sich ziehen würde, wenn man die Durchbrüche nicht für die neue Halle nutzen könne. "Das aber sind zusätzliche Kosten und Maßnahmen, die man klar von den anderen trennen kann. Unser Ziel ist es, keine Kostenmehrung zu erreichen. "

Architekt soll neue Kostenprognose machen

Was Kelm allerdings nicht ausschließen will: Dass Ende 2019, dieses Ziel zum Abschluss der Sanierung ist nach wie vor fest anvisiert, nicht doch eine Kostensteigerung im Raum steht. "Wir sind deshalb an den Architekten herangetreten, dass er nach einem Jahr Planung und einem Jahr Bau eine aktuelle Prognose für uns macht, was die Kosten angeht."

Ausschreibungen sind von Erfolg gekrönt

Ein zweites Gerücht dementiert Kelm ebenfalls: Dass Ausschreibungen für verschiedene Arbeiten in der Stadthalle nicht von Erfolg gekrönt gewesen seien, weil die Stadt Preise in Aussicht gestellt habe, die nicht realistisch gewesen sein sollen. Die einzige Ausschreibung in jüngster Zeit, die allerdings von der Stadt selbst aufgehoben wurde, sei im Tiefbaubereich gewesen und habe Rückbauten an der Riedelsberger Brücke betroffen, sagt Kelm auf Nachfrage. Das Angebot habe einen so hohen Preis gebracht, dass man die Reißleine gezogen habe. "Das ist aktuell aber wieder in der Ausschreibung." Bei der Stadthalle sei ein solcher Fall noch nicht aufgetreten - "das wüsste ich", sagt Kelm.

"Wir kalkulieren immer knapp"

Aktuell sei der "Abbruch der Rang-Konstruktion in der Ausschreibung, da erwarten wir den Rücklauf bis zum 23. Januar. In Kürze werden wir mit der Ausschreibung für den zweiten Teil des Rohbaus auf den Markt gehen". Die Kosten für die einzelnen Gewerke dürften "nicht zu hoch und nicht zu niedrig angesetzt werden. Wir kalkulieren aber schon immer knapp", sagt Kelm.

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