Ex-Angeklagte zeigen sich erleichtert
Am Vormittag hat der Kurier Gudrun Rödel erreicht. Rödel ist die Betreuerin des geistig behinderten Mannes, der 2004 wegen Mordes an Peggy verurteilt worden war - das Landgericht Bayreuth hat diese Verurteilung 2015 aus Mangel an Beweisen revidiert.
"Ich weiß, dass ich dem Mädchen nichts getan habe", soll der Ex-Angeklagte am Montagmorgen laut seiner Betreuerin gesagt haben. Gudrun Rödel selbst ist weiter der Überzeugung, dass Peggy noch lebt. Es gebe viele Fakten, die aus den Verfahrensakten entfernt worden seien, sagt sie.
Auch Robert E. und Jens B., ebenfalls vormalige Verdächtige, äußern Erleichterung über den Leichenfund. Robert E. (69) aus Lichtenberg hatte vor drei Jahren vorübergehend im Fokus der Ermittlungen gestanden, als sein Haus durchsucht worden war. "Jetzt muss man erstmal abwarten", sagt er am Montag. Allerdings finde er es gut, dass die Leiche des Kindes endlich gefunden worden sei.
Peggys ehemaliger Nachbar Jens B. (46) äußert sich ähnlich: Dass die Knochen gefunden worden seien, sei "sehr gut - denn jetzt kann endlich Ruhe einkehren". Er rechnet aber damit, dass jetzt eine "schwere Zeit" beginne, da die Ermittlungen nun neu aufgenommen werden. Aber, betont B.: "Das ist ein ganz wichtiger Schritt, um den Täter zu finden."
Seit dem Verschwinden des Mädchens hat die Polizei mehrere aufwändige Suchaktionen durchgeführt - bislang immer ohne Erfolg. Zuletzt hatten Polizeitaucher im April 2015 in der Talsperre Pirk nach dem Schulranzen Peggys gesucht.
"Soko Peggy" übernimmt
Die seit 2012 bestehende Ermittlungsgruppe der Bayreuther Kriminalpolizei ist am Montag personell und organisatorisch erweitert worden. Als "Soko Peggy" übernimmt sie die laufenden Ermittlungen und steht unter Sachleitung der Bayreuther Staatsanwaltschaft. Soko-Chef ist Kriminaloberrat Uwe Ebner.
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