Anwaltskosten treiben Fichtelberg in eine höhere Verschuldung Fakten im Thermen-Gerümpel

 Foto: red

Ein Bürgermeister unter Druck: Im Amtsblatt der Gemeinde Fichtelberg versucht José-Ricardo Castro Riemenschneider die Sachlage aus seiner Sicht darzustellen. Derweil präsentiert der Badbetreiber neue Pläne. Ob und wann sie im Gemeinderat landen, ist fraglich.

 
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Das meistgehörte Wort in Fichtelberg ist „Fakt“. Sobald die abgebrannte Therme Thema wird, kommen „Fakten“ auf den Tisch. „Es ist doch Fakt“, sagen wahlweise Badbetreiber Heinz Steinhart (69) und Bürgermeister José-Ricardo Castro Riemenschneider (60, CSF). Fast elf Seiten widmet Castro Riemenschneider im aktuellen Amtsblatt seiner Gemeinde den „Fakten“. Und stellt sie den „Behauptungen“ des Badbetreibers gegenüber.

Besitzverhältnisse am Bad, angeblich ausstehende Zahlungen, Ausschreibungen – alles „Fakten“. Fakt ist auch: Inzwischen hat die Gemeinde Fichtelberg – als Einzige im Landkreis Bayreuth – ihren Kassenkredit nach oben geschraubt. Salopp gesagt hat sie den Disporahmen ihres Girokontos erhöht: um 350.000 Euro. Lapidare Begründung Castro Riemenschneiders: Als „Puffer“ für größere Ausgaben nach dem Brand.

Unter dem Siegel der Verschwiegenheit

Die Angaben für die Einsatzkosten, alle unter dem Siegel der Verschwiegenheit gemacht, schwanken zwischen 15.000 Euro und „einem hohen zweistelligen Betrag“. Und das zahlt die Versicherung? „Das wissen wir nicht“, sagt Verwaltungsleiter Mathias Jeitner, „aber wahrscheinlich nicht.“ Fakt ist auch: „Rechtsanwälte sind Bestandteil der Auseinandersetzung“, sagt Castro Riemenschneider. Und sie sind teuer.

Allein beim ersten Verfahren ging es um insgesamt 3,7 Millionen Euro. Macht mehr als 100.000 Euro Anwaltsgebühren. Dazu „begleitet“ ein Anwalt die Brandabwicklung. Geht es dann erst ums ganze Bad und der Streitwert steigt auf mehr als 15 Millionen Euro, wird es richtig teuer: ca. 400.000 Euro für Anwälte und Gerichte. Fakt ist auch: Die Gemeinde ist hoch verschuldet. Drei Millionen Euro Miese. Dazu kommt der zusätzliche Dispo-Kredit. Und dazu kommen noch die 339.698,92 Schulden der gemeindeeigenen Firma FFE Fichtelberger Freizeit- und Erholungs-GmbH.


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Donnerstagsausgabe (2. August) des Kuriers.

Foto: Lammel

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