Fahrradklau: Jeder fünfte wird aufgeklärt

Von Celina Rieß und Peter Rauscher
Das Fahrrad gut sichern ist wichtig. Diebe haben mitunter aber sehr gutes Werkzeug. Foto: dpa-Archiv Foto: red

Die Radfahrsaison läuft längst, die der Fahrraddiebe auch: Im Durchschnitt jeden Tag wird in der Stadt Bayreuth ein Fahrrad gestohlen, nur jeder fünfte Diebstahl wird aufgeklärt. Auf dem Land können Fahrradbesitzer deutlich entspannter sein.

 
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Manchmal hilft ein Zufall aufmerksamen Beamten, einen Fahrraddieb zu erwischen. Am vergangenen Freitagnacht hatte eine Streife in Bayreuth einen 17-Jährigen auf frischer Tat ertappt. Der junge Mann war auf einem Damenfahrrad ohne Licht auf dem Gehweg in der Bürgerreuther Straße unterwegs - das kam den Polizisten verdächtig vor. Kurz vor der Kontrolle warf er noch schnell ein aufgezwicktes Fahrradschloss in den Straßengraben. Die Beamten fanden bei ihm auch noch einen Bolzenschneider und einen sogenannten Crusher (ewine Art Kräutermühle) mit Spuren von Betäubungsmitteln.

Das Glück hilft die Polizei nur in wenigen Fällen. Etwas mehr als 22 Prozent beträgt die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen in der Stadt, 360 Fahrräddiebstähle wurden der Polizei im vergangenen Jahr gemeldet, teilte Sachbearbeiter Harald Stadter dem Kurier auf Anfrage mit. Zum Vergleich: Im Landkreis Bayreuth waren es nur 22 geklaute Fahrräder.

Die Zahlen bewegen sich laut Polizei in etwa auf dem des Jahrs davor. Den vom Landeskriminalamt Bayern vermeldeten Trend, es würden immer weniger, aber dafür teurere Fahrräder gestohlen, kann die Polizei in Bayreuth nicht bestätigen. Weil aber immer mehr E-Bikes unterwegs seien, sei hier mit einem Anstieg zu rechnen. 2017 wurden bereits  vier E-Bikes in Bayreuth gestohlen, im ganzen Jahr 2016 waren es zwei.

Das raten Polizei und Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC) Fahrradbesitzern:

- Diebstähle immer anzeigen.

- Sein Fahrrad bei der Polizei kostenlos registrieren lassen, damit später der rechtmäßige Eigentümer ermittelt werden kann; auch der ADFC bietet Codierungen an, das nächste Mal am 24. Juni in der Fußgängerzone.

- Das Rad mit einem Bügel- oder Panzerschloss in sich versperren und zusätzlich mit einem Schloss an einem festen Gegenstand (Verkehrszeichen, Brückengeländer) anketten. Der Bayreuther ADFC-Vorsitzende  Stefan Steuer warnt allerdings, dass Bügel im Stadtgebiet nicht imm sicher seien, weil sie sich oft oben herausziehen ließen.  Möglichst das Schloss nicht in Bodennähe anbringen.

- Vor dem Kauf eines gebrauchten Fahrrades die Rahmennummer von der Polizei prüfen lassen und einen schriftlichen Kaufvertrag abschließen, damit man den Kauf beweisen kann.

- Für wertvolle Fahrräder kann eine eigene Versicherung empfehlenswert sein (Hausratversicherung überprüfen).

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