Fahrgast rastet aus, Zug geräumt

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Wegen eines aggressiven Fahrgastes wird ein Zug in Leipzig gestoppt und komplett geräumt. Erst nach mehr als vier Stunden angespannten Wartens kommt Entwarnung.

 
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In Leipzig ist ein Intercity der Deutschen Bahn nach Drohungen eines Fahrgastes gestoppt und komplett geräumt worden. Der Zug stand am Mittwoch mehrere Stunden lang am Bahnhof Leipzig-Messe, während der Mann noch in der Bahn saß - das Zugpersonal hatte ihn in einem Waggon eingeschlossen. Am Nachmittag gab die Polizei Entwarnung: Der aggressive Fahrgast sei festgenommen worden. Die Ordnungshüter waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Bahnstrecke wurde gesperrt. Es gab erhebliche Beeinträchtigungen des Zugverkehrs im Großraum Leipzig.

Der Intercity nach Berlin war am Mittag gestoppt und evakuiert worden, nachdem der Fahrgast bei einer Kontrolle ausgerastet war. Bei dem Mann handele sich um einen 41-Jährigen, sagte Polizeisprecher Andreas Loepki. Der Mann habe freiwillig aufgegeben. Er habe dies der Polizei signalisiert, indem er sich mit erhobenen Händen an ein Zugfenster gestellt habe. An einer Tür sei er dann von Polizisten in Empfang und vorläufig festgenommen worden.

Der 41-Jährige soll psychische Probleme gehabt haben. Er werde jetzt von einem Arzt begutachtet und vermutlich in einer Psychiatrie untergebracht. „Insofern erklärt sich sein Handeln wohl aus seinem geistigen Zustand“, sagte Loepki. Nach der Festnahme des Mannes sei der Zug mit einem Sprengstoffspürhund durchsucht worden. Gefunden wurde laut Loepki nichts. Einen Terrorverdacht gab es nicht, wie Loepki betont hatte. Verletzt wurde niemand.

Der Fahrgast sei am Leipziger Hauptbahnhof in den IC 2302 in Richtung Berlin gestiegen. Am Bahnhof Messe habe das Zugpersonal die Räumung veranlasst. Die Polizei versuchte über längere Zeit, mit dem Mann Kontakt aufzunehmen und ihn zu beschwichtigen. Spezialkräfte des Kriseninterventionsteams waren angefordert. Auch schwer bewaffnete Beamte standen bereit.

Das Gelände am Bahnhof Leipzig-Messe war großräumig abgesperrt worden, wie ein Bahnsprecher sagte. In der Folge stauten sich die Züge am Leipziger Hauptbahnhof, Personal- und Zugplanungen wurden hinfällig. „Es ist ein ziemliches Durcheinander“, sagte ein Bahnsprecher. Erst gegen 17.20 Uhr wurde die Strecke nach Berlin wieder freigegeben. Die Auswirkungen der langen Sperrung würden aber vor allem im Fernverkehr noch bis in die Abendstunden spürbar sein, sagte der Bahnsprecher.

dpa

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