Alexander Bauer im Auftrag der Kurier-Redaktion:

„Die Gelddruckmaschine des Harry-Potter-Universums wird mit „Phantastische Tierwelten und wo sie zu finden“ wieder angeworfen. Doch leider ist aus der ersten von fünf Verfilmungen, die aus dem 100-Seiten-Büchlein entstehen sollen, nur ein durchschnittlicher Film geworden. Loben kann man nämlich nur die wirklich schöne Welt, die Warner auf die Leinwand bringt und die Schauspielerriege, die bis in die kleinsten Rollen doch überzeugen kann. Das war es dann aber auch schon.

Die Story von Newt Scamander (Eddie Redmayne), einem leicht schrulligen Typen, der mit seinem Koffer voller magischer Wesen nach New York reist und in den üblichen Kampf zwischen Gut und Böse gerät, wird nämlich nicht gerade spannend erzählt. Überraschungen? Fehlanzeige. Auch fällt es schwer, zu den Figuren eine Verbindung aufzubauen. Und obwohl es doch ein paar gelungene und witzige Dialoge gibt, wird man einfach nicht warm mit den Protagonisten. Einzig für Scamander hegt man ansatzweise Sympathien, auch wenn es einem – aufgrund der Art des Magiers – anfangs deutlich schwer fällt.

Dabei hätte die Geschichte viel Platz für spannende Ideen gehabt. Stattdessen setzten die Macher vor allem in der zweiten Filmhälfte mehr auf Action und Effekte. Schade, hätte der Film das doch nicht nötig gehabt. Harry-Potter-Fans werden sich aber sicherlich wohl fühlen. Die Magierschule Hogwarts wird erwähnt, es gibt Verbindungen zu manchen Figuren aus den Harry-Potter-Filmen und es wird natürlich viel gezaubert – Fans dürfte das zufriedenstellen. Man kann nur hoffen, dass die kommenden Filme wieder mehr Wert auf eine gute Geschichte legen und nicht in einem Hollywood-Effekte-Rausch untergehen.“

Fazit: yes yes yes  no no

 

Yvonne Münzberg (19) aus Bayreuth:

„Ich war leider nicht so fasziniert von ,Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind'. Im Gegensatz zu den Harry-Potter-Filmen hat es der Film nicht geschafft, mich zu begeistern. Ich fand einfach, dass die Macher viel zu viel in den Film gepackt haben. Das mochte ich an den Potter-Filmen sehr gerne, dass eine klare Handlungslinie im Film war und dass es sich langsam aufgebaut hat bis zum Ende. Hier hatte ich das Gefühl, möglichst viel zu erzählen. Nachdem ja noch vier weitere Filme kommen sollen, verwundert mich das schon sehr.

Ich habe mir auch schwer getan, wieder in das Universum einzutauchen. Am Anfang gelingt das vielleicht mit den Hinweisen auf Dinge, die man aus den Potter-Filmen kennt, später leider überhaupt nicht mehr. Die Geschichte zieht sich – es wird viel Trara um recht wenig gemacht. Man hat sie mit der vielen Action und den Effekten künstlich aufgebauscht, finde ich. Das wäre auch deutlich knackiger gegangen.

Schön anzusehen ist der Film aber schon allein wegen den Tierwesen, die zum Großteil wirklich schön umgesetzt wurden. Eddie Redmayne spielt inzwischen immer die gleiche Rolle. Schon wieder ist er ein zurückgezogener, leicht skurriler, aber liebenswerter Typ – ich weiß nicht, ob das über vier weitere Filme gut gehen kann. Er ist ja ein ganz anderer Typ als Harry Potter, den man von Anfang an mochte.“

Fazit: yesyesyes  no no

 

Michael Steffen (20) aus Bayreuth:

„Als Fan der Harry-Potter-Welt bin ich zufrieden. Wenn ich dagegen nichts damit zu tun hätte, wäre ich enttäuscht. Man merkt, dass diese Magie-Welt nicht mehr in England spielt, sondern in den USA. Es ist ein Hollywood-Blockbuster geworden, der zwar lustiger ist als die früheren Filme, der aber auch seinen Charme etwas verloren hat. Die Geschichte ist unterhaltsam und passt für typisches Popcorn-Kino, sie ist aber auch nichts Besonderes. Und das erwartet man ja eigentlich, wenn es um das Harry-Potter-Universum geht.

Früher wurde viel Wert auf die Geschichte gelegt – sie war zwar speziell aber sie wurde ungemein spannend erzählt. „Phantastische Tierwesen…“ kann hier nicht punkten. Die Macher haben statt auf eine dichte Story lieber auf Action gesetzt, ein paar Witze wurden eingebaut, coole Effekte durften auch nicht fehlen. Das ist etwas schade insgesamt. Den Film kann man im Endeffekt als Einleitung für die kommenden Filme sehen. Er führt die Charaktere ein, erzählt ein bisschen was von den Vorgeschichten, mehr aber auch nicht.

Das Hauptproblem für mich ist, dass man keine Bindung zu den Figuren aufbaut. Harry Potter, Hermine usw. hat man gemocht und fand sie sympathisch – hier schafft das eigentlich kein Charakter. Schlimmer noch: Sie waren mir im Großen und Ganzen egal. Einzig Newt Scamander fand ich – trotz seiner komischen Art – sympathisch.“

Fazit: yesyesyes  no no