Exzellenzinitiative - wie geht's weiter?

Von Norbert Heimbeck
Die Bayreuther Afrikaforschung genießt international hohe Anerkennung. Foto: privat Foto: red

Die Spitzenforschung stärken, damit Deutschland im internationalen Wettbewerb ganz vorne mitspielen kann - das ist das Ziel der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern. An der Universität Bayreuth profitierte die Graduiertenschule für Afrikastudien (Bigsas) von der Finanzspritze. Ende 2017 läuft die Förderung jedoch aus.

 
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Eine von dem Schweizer Physiker Dieter Imboden geleitete Expertenkommission stellt am 29. Januar ihre Bewertung der vor zehn Jahren gestarteten Exzellenzinitiative vor. Sie wird den Politikern sagen, wie es nach 2017 weitergehen könnte. Die große Koalition will für die nächste Runde mindestens vier Milliarden Euro von 2018 bis 2028 sowie eine Milliarde Euro für bessere Karrierewege junger Wissenschaftler bereitstellen. Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) erhofft sich von der  Fortsetzung der Exzellenzinitiative nach 2017 „einen weiteren Energieschub für die Wissenschaftslandschaft“ in Deutschland. 

Wanka sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass sie ein gesundes Elite-Denken gegenüber einer zu breiten Streuung der Mittel bevorzugt: „Ich bin für Leuchttürme in der Spitzenforschung. Es hat sich seit Beginn der Exzellenzinitiative bewährt, wirklich Exzellenz zu fördern.“ Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Horst Hippler, sagt zu dem Thema: „Für uns als Hochschulen ist auch wichtig, dass sich die Förderungsdauer von bisher fünf Jahren erhöht.“

In Bayreuth haben die Afrikaforscher von der Exzellenzinititative profitiert. Die hiesige Uni gilt in diesem Bereich international  als hervorragendes Zentrum fachübergreifender Forschung. Die Bayreuther Internationale Graduiertenschule für Afrikastudien (Bigsas) ist in den ersten beiden Förderphasen von 2007 bis 2017 mit insgesamt mehr als zwölf Millionen gefördert worden.

Prof. Dymitr Ibriszimow ist Leiter von Bigsas. Er sagt: „Die Förderung im Rahmen der Exzellenzinitiative hat uns die Möglichkeit gegeben, langgehegte Ideen und Erfahrungen zu einer optimalen Ausbildung von Doktoranden in den Afrikastudien auf breiter Basis in die Tat umzusetzen." In den vergangenen acht Jahren habe man eine "weltweit einzigartige akademische Struktur geschaffen", die sich im besten Sinne des Wortes international nennen dürfe: "Wir sind heute auch ein Netzwerk von sieben Universitäten, sechs davon in Afrika, die sich gemeinsam einer exzellenten Nachwuchsausbildung verschrieben haben und auch in Zukunft weiter zusammenarbeiten werden."

Wie die Fördersituation nach 2017 aussehen könnte, ist derzeit noch offen. Universitätspräsident Stefan Leible sagte auf Kurier-Anfrage: "Wir bereiten uns intensiv auf eine mögliche dritte Förderrunde vor." Mit welchen Forschungsschwerpunkten die Uni Bayreuth in das Rennen um neue Fördergelder gehen könnte, sagen weder Leible noch seine Professorenkollegen. Tatsache aber ist, dass sich das Geo-Institut und die Polymerforscher in der Vergangenheit ebenfalls um eine Aufnahme in das Exzellenzprogramm beworben hatten, jedoch abgelehnt wurden.

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