Künstler kritisieren Stadt Aus für Bärenbühne in Bindlach: "Extrem traurig und enttäuscht"

Von Martina Bay
Bärenbühne: Nach dem Aus haben die Kleinkünstler eine Bühne weniger. Foto: Wittek Foto: red

Nach vier Monaten ist Schluss mit der Bärenbühne: Betreiber pleite, Kleinkunstbühne Geschichte. Die Kleinkünstler sind enttäuscht. Für sie bedeutet das eine Bühne weniger. Sie fühlen sich von der Stadt nicht genug unterstützt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Musiker Sandy Wolfrum wird die Bärenbühne vermissen. "Wir haben keine Kleinkunstbühne in Bayreuth und Bindlach ist doch auch nicht weit weg", sagt Wolfrum. Einmal ist Wolfrum in der Bärenbühne aufgetreten. "Tolle Atmosphäre. Ich habe für unsere Region Hoffnung geschöpft."

Denn Wolfrum findet, dass es in Bayreuth zu wenig Kleinkunst gibt. Von der Stadt ist er enttäuscht. "Richard Wagner schluckt das ganze Geld. Die Bayreuther Kleinkunst muss sich selber tragen", sagt Wolfrum. Nicht einmal mehr Plakatsäulen gebe es. Für Werbung müsse man mindestens 700 Euro hinlegen. "Man ist schon pleite, bevor man den ersten Ton spielt", sagt Wolfrum.

Bestehende Bühnen seien in schlechtem Zustand

Einige Bühnen gebe es nätürlich. Aber Wolfrum findet, dass die in schlechtem Zustand sind. "Man muss dann erst einmal einen Saal finden und auch noch bewirten", sagt Wolfrum. Für ihn war die Bärenbühne ideal. "Eine Mischung aus Konzertsaal und Wirtshaus im Kleinen", sagt Wolfrum.

"Extrem traurig und enttäuscht" ist der Bayreuther Stefan Helas, Sänger der Band "Stevie & Hel". "Die Bärenbühne wird fehlen. Hier hätten alle Kleinkünstler auftreten können", sagt Helas. Die Atmosphäre hat ihm besonders gut gefallen. "Es war einer der schönsten Auftritte", sagt Helas. 35 Gäste hätten für fränkische Verhältnisse eine fast ekstatische Stimmung gemacht. Er habe mal mit dem Gedanken gespielt selbst die Bärenbühne zu übernehmen, aber er arbeite als Musiker und gebe Musikunterricht. Das beiße sich mit den Zeiten.

Drei Räume hat die Bärenbühne. Cornelius Sturm hat dort Klassiker der Rock- und Popgeschichte gesungen. "Wir sind von Raum zu Raum gezogen und haben Musik gemacht. Das war sehr lustig", sagt Sturm. Auch Ulrich Meier von der Band "Die Bestatter" vermisst neben der Atmosphäre auch den Wirt Michael Hacker. "Er ist selbst ein guter Musiker", sagt Meier. Eigentlich wollte er mit seiner Band am 31. Oktober auftreten. Aber daraus wird jetzt nichts mehr.

Bilder