Standorte in Hallstadt, Lichtenfels und Kronach kommen zu Bayreuth und Hof dazu Expert Jakob übernimmt drei Märkte

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Drei Generationen in einem Betrieb (von rechts): Firmeninhaber Peter Jakob, seine Schwester Anke Waschke, seine Mutter und Seniorchefin Ursula sowie seine beiden Kinder Annika und Christian. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Fast könnte man es als eine Art Geschenk an sich selber verstehen. 70 Jahre alt wird der  Elektrofachhandel Jakob in diesen Tagen. Parallel dazu wird gerade die Integration von drei kürzlich übernommenen Märkten abgeschlossen, die die Größe des Bayreuther Unternehmens mehr als verdoppelt.

 
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Es waren langwierige und harte Verhandlungen, ehe die Übernahme der drei Märkte in Hallstadt, Lichtenfels und Kronach unter Dach und Fach war. Insgesamt ging es um sieben Expert-Märkte, die ein Händler in Ober- und Unterfranken abgeben wollte. "Es gab viel Konkurrenz, auch von namhaften, großen Unternehmen der Branche", sagt Peter Jakob. Er ist Inhaber des Stammgeschäfts in der Bindlacher Straße, zu dem seit 2011 eine große Filiale in Hof gehört. Zusammen mit seinem Sohn Christian führt er außerdem die GmbHs für Verwaltung und die drei neuen Märkte, in die seine Tochter Annika bald als Gesellschafterin eintreten soll.

Seniorchefin mit 93 Jahren noch dabei

Ein klassisches Familienunternehmen also, zu dem noch eine weitere Generation gehört. Peter Jakobs Mutter Ursula, die das Unternehmen 1946 zusammen mit ihrem Mann Hans gründete, hat mit 93 Jahren noch immer Prokura. Mehrmals die Woche ist sie im Betrieb, versorgt zum Beispiel die Mitarbeiter mit geschnittenem Obst. "Damit die Pause auch mal gesund ist", sagt sie mit strahlendem Lächeln und blitzenden Augen: "Mich um die Beschäftigten zu kümmern, das war von Anfang an mein Bereich."

206 Mitarbeiter

Deren Zahl hat sich durch die Übernahmen auf aktuell 206 in etwa verdoppelt, inklusive des einen oder anderen neu eingestellten Mitarbeiters. Weil die Verwaltung komplett in Bayreuth sitzt, wurde auch in den Stammsitz investiert. Insgesamt wurde für die Übernahmen und weitere Investitionen ein namhafter siebenstelliger Betrag fällig. Eine Summe, die laut Peter Jakob auch deshalb gestemmt werden konnte, "weil wir die Gewinne großteils im Unternehmen gelassen haben, um das Eigenkapital zu stärken".

Die Katze im Sack haben die Jakobs natürlich nicht gekauft. "Wir wussten, dass die Märkte ordentlich laufen. Schon, weil wir zum gleichen Einkaufsverbund Expert und einem gemeinsamen Werbeverbund gehörten", sagt Christian Jakob, und: "Es war eine einmalige Chance für uns, die Geschäfte in benachbarten Marktgebieten kaufen zu können."

Anfängliche Unsicherheiten in der Belegschaft der drei neuen Märkte habe man schnell zerstreuen können, kein Mitarbeiter habe wegen der Übernahme gekündigt. "Was bisher für Bayreuth und Hof galt, gilt genauso für Hallstadt, Lichtenfels und Kronach: Ohne gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter geht es nicht", sagt Peter Jakob.

Gesamt-Unternehmen sichern

Er und sein Sohn sind sich einig, dass die Übernahme zwar eine Herausforderung ist, aber auch zur Sicherung des gesamten Unternehmens beitragen wird. So werde zum Beispiel die eigene Werkstatt auf Jahre hinaus ausgelastet sein. Außerdem, so Peter Jakob, bedeute die neue Größe auch eine bessere Position bei Preisverhandlungen im Einkauf. "Mit unserem Gesamtpaket aus Beratung, Service und Preis müssen wir uns definitiv nicht verstecken."

Die fünf Märkte haben eine summierte Verkaufsfläche von gut 8000 Quadratmetern, der Umsatz verdoppelt sich auf einen nennenswerten zweistelligen Millionen-Betrag. Damit sei man der größte oberfränkische Einzelhändler für Unterhaltungselektronik in Familienhand, sagt Peter Jakob mit spürbarem Stolz. Und er sagt: "Natürlich ist es eine Herausforderung, jetzt ein doppelt so großes Unternehmen zu führen, zumal der Wettbewerb hart ist und bleibt. Aber das ist ja auch das, was mir als Kaufmann Spaß macht."

Das Unternehmen

1946, also vor 70 Jahren, gründete Hans Jakob mit Unterstützung seiner Frau Ursula sein Bayreuther Elektro-Fachgeschäft. Nach seinem frühen Tod 1969 musste unter anderem der heutige Inhaber, Sohn Peter, Verantwortung übernehmen - mit 15 Jahren. 1992 zog das Unternehmen in die Bindlacher Straße, wo heute rund 1600 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung stehen und Werkstatt sowie die komplette Verwaltung untergebracht sind. Seit 2011 gibt es eine Filiale in Hof (1900 Quadratmeter). Jetzt sind Hallstadt (1900), Kronach (1400) und Lichtenfels (1300) hinzugekommen. Insgesamt hat die Gruppe jetzt 206 Mitarbeiter, davon 33 Auszubildende.

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