EV Pegnitz trennt sich von Trainer Pleger

Von Richard Reinl
Nur einmal stand Knut Pleger bei einem Heimspiel des EV Pegnitz als Coach an der Bande. Foto: Andreas Beil Foto: red

Paukenschlag beim EV Pegnitz: Der bislang noch sieglose Bayernligist hat sich am Donnerstagabend mit sofortiger Wirkung von seinem Trainer Knut Pleger getrennt, der das Amt des Übungsleiters erst im Sommer übernommen hatte. Der frühere Bayreuther Nachwuchscoach zeigte sich in einer ersten Reaktion menschlich getroffen, wünscht aber der Mannschaft, dass sie nun zeigt, was in ihr steckt.

 
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Die beiden Vorsitzenden Steffen Rein und Richard Hagen haben der Mannschaft ihre Entscheidung vor dem Abschlusstraining für das Spiel gegen Schongau mitgeteilt. Wie schon Ende der vergangenen Saison übernimmt für den Rest dieser Spielzeit Kapitän Florian Müller das Training, assistiert vom Sportlichen Leiter Marco Zimmer, der seine Spielerlaufbahn verletzungsbedingt beenden musste, aber einen Trainerschein hat. Bekanntlich sind in der Bayernliga Spielertrainer nicht zugelassen.

Begründung für Pleger "Quatsch"

Begründet wurde die Maßnahme vom EVP-Vorstand damit, dass der Trainer die Mannschaft offensichtlich nicht mehr erreicht habe. Knut Pleger selbst nennt dies „Quatsch“. Er habe vielleicht Teile des Kaders nicht erreicht. Denen habe er aber auch klipp und klar gesagt, dass er es nicht dulde, wenn einige Spieler nach jedem Einsatz auf der Bank die Fehler der anderen kritisieren, sich selbst aber nicht eingestehen wollen, dass sie ebenfalls nicht fehlerfrei spielen.

Von der Entscheidung sei er total überrascht worden. Es sei zwar in der Vorbereitung schon einmal darüber geklagt worden, dass die Stimmung im Kader nicht die beste sei. Als die Mannschaft daraufhin in einer Aussprache um Klartext gebeten worden sei, habe sich niemand geäußert. Damit sei das Thema für ihn als Trainer erledigt gewesen. Wenn solche Strömungen nach den ersten Niederlagen jetzt wieder aufgetreten seien, so tue ihm das leid, er selbst allerdings könne sich nichts vorwerfen: „Ich war immer da, habe alles nach bestem Gewissen vorbereitet, kann aber nichts dafür, wenn wir bisher in der Saison weder im Training noch in den Spielen kein einziges Mal komplett waren. Wenn sich Spieler verletzt oder krank abmelden, muss ich ihnen das glauben.“

"Die Intriganten bekommen Recht"

Menschlich enttäuscht sei er auch deswegen, weil der Vorstand diesen Schritt mit keiner Silbe angedeutet habe. Die Argumente seien jetzt die gleichen wie zum Ende der vergangenen Saison gegenüber dem früheren EVP-Erfolgstrainer Vaclav Drobny. Er – Pleger – hoffe nur, dass der Trainerwechsel diesmal die entsprechende Wirkung zeige, denn im Fall Drobny sei er in den Abstieg gemündet. Es sei damals wie heute das typische Muster einer Intrige auszumachen: „Die Intriganten bekommen in gewisser Weise Recht, die Rädelsführer allerdings werden nicht bekannt.“

Richard Hagen hatte vorher ebenfalls bekundet, dass man Pleger menschlich nichts vorwerfen könne. Er sei ein „Pfunds Kerl“ und deshalb tue den Verantwortlichen die Entscheidung auch unendlich leid. Man habe aber jetzt vor den entscheidenden Spielen um die ersten Punkte Zeichen setzen müssen, um sich nicht später dem Vorwurf ausgesetzt zu sehen, zu spät gehandelt zu haben. Wenn man zu dem Eindruck gekommen sei, dass Knut Pleger zumindest Teile der Mannschaft nicht mehr erreicht habe, so habe dies absolut nichts mit der desolaten Vorstellung bei der Heimpremiere zu tun. Auch in der Vorbereitung auf die Saison könne man Pleger nichts vorwerfen.

Die Ice Dogs seien nunmehr definitiv in der Pflicht, machten die Vorsitzenden Steffen Rein und Richard Hagen dem Team vor dem Training in der Kabine klar: „Wir haben in kurzer Zeit zwei Trainer entlassen. Wenn diese Maßnahme jetzt wieder nichts fruchtet, dann müssen wir uns fragen, ob das Team nicht untrainierbar ist. Es muss ein Ruck durch die Reihen gehen und es müssen am Wochenende sechs Punkte her.“

Hierfür wünscht auch der Ex-Trainer Knut Pleger dem Team alles Gute: „Die Spieler müssen wissen, dass sie jetzt in der Pflicht sind. Wenn sie tatsächlich die Kurve bekommen, würde sich keiner mehr freuen als ich.“

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