EU bremst die Therme Obernsees aus

Von Thorsten Gütling
Ausgebremst: die Therme Obernsees. Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

Die Therme Obernsees wird im nächsten Jahr kaum in neue Attraktionen investieren. Dabei hat der Zweckverband durchaus Pläne. Das EU-Beihilferecht macht denen aber einen Strich durch die Rechnung. Zumindest vorerst.

 
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Seit Jahren plant der Zweckverband, den Kinderbereich zu modernisieren. Am liebsten würde man die Kinderbecken aus der großen Schwimmhalle verbannen und in einer eigenen Halle unterbringen. Verbunden mit neuen Becken und Rutschen und einer Beruhigung der großen Halle. Auch die Becken im Außenbereich sollen nach 20 Jahren erstmals saniert werden. Das alles kostet Geld, und bei einem Schuldenstand von bald sieben Millionen Euro, lässt sich das alles nur mit einer ordentlichen Portion Fördermittel umsetzen.

Regierung warnt den Zweckverband

Die aber gibt es mittlerweile nicht mehr so einfach. Darauf hat die Regierung von Oberfranken das Landratsamt jetzt aufmerksam gemacht. Künftig müsse auch bei Projekten wie dem Verlagern eines Beckens vorab geprüft werden, ob die Arbeiten nicht auch von einem privaten Investor finanziert werden könnten. Dafür muss ausgeschrieben werden und das kann dauern. Anfang des nächsten Jahres soll der Zweckverband beschließen, welche Maßnahmen in den nächsten Jahren angegangen werden sollen. Die Ausschreibung soll dann bis Mitte des Jahres erfolgen. Das ganze nennt sich Interessenbekundungsverfahren. Nur so können weitere Attraktionen in der Therme Obernsees umgesetzt werden. Das Prozedere gilt ausdrücklich nicht für Investitionen in den Saunabereich und in die Gastronomie. Der Grund der Regeländerung, die schon seit dem Jahr 2015 gilt: Die Europäische Union will eine Benachteiligung der Privatwirtschaft ausschließen.

"Wir sollten nicht länger warten"

Der Geschäftsleiter der Therme Obernsees, Gernot Geyer, sagt dazu: „Heute geht es um den abstrakten Schutz privatwirtschaftlicher Interessen, vor 20 Jahren war unser Ziel, einen strukturschwachen Raum wie den westlichen Landkreis mit dieser Therme zu stärken.“ Landrat Hermann Hübner (CSU) sagt: „Wir sollten nicht länger warten. Es geht darum, auf dem Markt attraktiv zu bleiben.“

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