"Essen ist das Ding in unserer Familie"

Von Miriam Goldschmitt und Johanna Tischler
 Foto: red

Die TV-Köchin und Foodbloggerin Felicitas Then über ihre Dreharbeiten in Bayreuth zu den neuen Folgen von „Die Foodtruckerin“, ihre Liebe zum Essen und darüber, wie sie ihr Gewicht trotz guten Essens hält.

 
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Felicitas Then (30) wurde in Coburg geboren. Nach journalistischer Tätigkeit für die „Bild“, gewann Then 2013 die Koch-Casting-Show „The Taste“. Seitdem arbeitet sie als Youtuberin, Foodbloggerin, Pop-up-Gastronomin und TV-Köchin für N24. Am Donnerstag war Then für Dreharbeiten zu den neuen Folgen der Food-Reportagereihe „Die Foodtruckerin“ beim Bayreuther Liebesbier zu Gast. Wir sprachen mit ihr.

 

Skrei-Burger mit Chorizomarmelade – ein Rezept auf Ihrem Blog. Wie kommen Sie auf so ein Rezept?

Felicitas Then: Ich versuche ja immer, Sachen irgendwie aufzupeppen. Skrei hatte Saison und Chorizomarmelade war gerade ein Lieblingsgericht von mir. Also dachte ich mir: Hey, warum nicht zusammen.

 

Warum haben Sie Bayreuth als eine Station für Ihre Sendung ausgewählt?

Then: Naja, ich glaube, dass Franken ein sehr wichtiges Bier-Land ist. Wir drehen ja gerade die Folge zum Thema „Bier“, da kommt man um Franken nicht herum.

 

Welches Bier trinken Sie am liebsten?

Then: Ich trinke am liebsten Pale Ale. Ich mag’s fruchtig, nicht so herb. Das Bier muss gut riechen. Es muss auch etwas für die Nase zu erzählen haben.

 

Können Sie sich noch an das erste Gericht erinnern, das Sie gekocht haben?

Then: Ja, das hieß Beamtenstippe. Da hat man Rinderhack gebraten, ein Bratensaftwürfel drauf gemacht und Wasser und Salz und Pfeffer. Das war dann mit Nudeln ein Gericht, sozusagen. Da war ich vielleicht zehn. Es war das erste Gericht, das ich alleine gekocht habe.

 

Hat es auch geschmeckt?

Then: Das hat gut geschmeckt, das habe ich oft gegessen. Bis ich irgendwann festgestellt habe, dass Sachen aus der Packung nicht so optimal sind.

 

Haben Sie damals schon Ihre Liebe zum Kochen entdeckt?

Then: Ich habe früher immer meiner Mutter beim Kochen geholfen. Ich habe mich eigentlich noch nie für was anderes interessiert. Ich habe schon in Poesiealben in der ersten Klasse bei der Frage nach Hobbys „Essen“ reingeschrieben.

 

Liegt Ihre Leidenschaft für Essen in der Familie?

Then: Ja, meine Mutter interessiert sich ebenfalls für nichts anderes. Essen ist so das Ding in unserer Familie.

 

Was ist Ihr Lieblingsessen?

Then: Pizza. Egal welche, Hauptsache schön würzig. Ich würde gerne etwas Aufregenderes sagen, aber Pizza kann man nicht so gut zu Hause machen, man hat die nötige Hitze im Backofen nicht. Ich mag gerne Gerichte, die ich nicht selbst machen kann. Was ich selbst machen kann, kann ich schließlich jeden Tag essen. Trüffelnudeln aus dem Parmesanleib oder Burger esse ich aber auch sehr gerne.

 

Beschreiben Sie Ihren Kochstil bitte in drei Worten.

Then: (lange Pause) Aufregend, anders und aromatisch. Ich versuche immer Kombinationen zu finden, die es sonst nicht gibt. Nachkochbar soll es auch sein. Ich freue mich über jeden, der keine Lasagne bestellt, sondern sie zu Hause macht.

 

Ist nachhaltiges Essen für Sie ein Thema?

Then: Ja! Kleine Produzenten und keine Massentierhaltung sind wichtig. Lieber ein bisschen mehr Geld ausgeben, lieber einmal Fleisch die Woche und dafür gutes. Der Tonmann von unserem Team meinte, dass, seit wir die Sendung machen, könne er kein billiges Fleisch mehr kaufen. Ich hoffe, dass ich diese Botschaft auch in die Welt raustragen kann.

 

Haben Sie es nicht irgendwann satt, sich den ganzen Tag mit Essen zu beschäftigen?

Then: Nein, ich habe immer Lust zu kochen. Auch wenn ich den ganzen Tag gekocht habe, komme ich abends nach Hause und koche zur Entspannung. Ich denke immer nur über Essen nach. Nach dem Frühstück frage ich mich, was man mittags essen könnte. Nach dem Mittagessen, was abends …

 

Haben Sie noch Hobbys neben dem Kochen?

Then: Ich wünschte, ich würde gerne Joggen gehen, dann könnte ich noch mehr essen, das ist aber nicht so. Ansonsten ganz normale Dinge, wie Freunde treffen oder mit Freunden kochen und brunchen. Da haben wir’s schon wieder.

 

Schlank trotz guten Essens. Ihr Geheimtipp?

Then: Oh, keine Ahnung. Kohlenhydrate weglassen. Das ist traurig, furchtbar. Abends wohl besser einen Salat essen, aber igitt (Sie verzieht leicht angewidert das Gesicht). Wenn man gut kochen kann, dann weiß man aber auch, wie man kohlenhydratfrei und gesund kochen kann. Kohlenhydrate sind ja meistens nur ein Sattmacher und Geschmacksträger. Aber es ist trotzdem eine traurige Geschichte.

 

Haben Sie denn die nötige Disziplin für eine solche kohlenhydratarme Ernährung am Abend?

Then: Ich bin sehr diszipliniert. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich könnte essen, was ich wollte. Ich wünschte, ich könnte. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, zwei Sachen: Eine glückliche Ehe und so viel essen können, wie ich will. Dann kann man mit seinem Ehepartner den ganzen Tag im Bett liegen und essen. Mehr braucht man doch nicht.

 

Ansonsten zufrieden mit Ihrem Gewicht?

Then: Ich hätte gerne noch drei Kilo weniger, aber ich passe noch durch die Tür von meinem Foodtruck. (Etwas lauter): Im Fernsehen sieht man immer dicker aus, ich bin in Wirklichkeit viel dünner!

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