Es wird eng im deutschen Luftraum

 Foto: red

Im deutschen Luftraum wird es immer enger: Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat vor wachsenden Gefahren durch die ständig zunehmende Zahl von Drohnen gewarnt.

 
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Er rechne im laufenden Jahr mit einer annähernden Verdoppelung der gefährlichen Begegnungen zwischen Verkehrsflugzeugen und den unbemannten Flugkörpern, sagte DFS-Chef Klaus-Dieter Scheurle am Dienstag in Langen bei Frankfurt. Bis zu 600.000 Drohnen sollen in diesem Jahr in Deutschland verkauft werden, bei einem geschätzten Bestand von bereits 400.000 Geräten.

Im vergangenen Jahr waren 64 Annäherungen gemeldet worden, nach 14 im Jahr zuvor. Dabei seien dies jeweils nur die ernsten Fälle gewesen, „wo der Flugkapitän auch die Einschätzung hatte, das hätte so nicht passieren dürfen“, sagte Scheurle.

Für Registrierungspflicht

Er forderte erneut, die gerade erst erlassenen Drohnenbetriebsvorschriften zu ergänzen. So sollten die Nutzer verbindlich registriert und die Geräte mit elektronischen Transpondern ausgestattet werden, um sie orten zu können. Gemeinsam mit dem belgischen Unternehmen Unifly arbeite man an einer App zur freiwilligen Registrierung, sagte Scheurle.

Parallel zum Drohnenboom sorgen die Billigflieger für zusätzliche Flüge im deutschen Luftraum. Sie haben nach DFS-Analyse in Deutschland inzwischen einen Marktanteil von einem Drittel erreicht. Die „alten Platzhirsche“ wie die Lufthansa verlieren hingegen Marktanteile.

Mehr Flüge, geringere Auslastung

Insgesamt sei der Luftverkehr von 2015 auf 2016 um 2,6 Prozent gewachsen, die Sitzplatzauslastung zugleich jedoch leicht gesunken. Nach Einschätzung der Lotsen wird in diesem Jahr der Rekord von 3,15 Millionen Flügen nach Instrumentenflugregeln aus dem Jahr 2008 übertroffen.

Bei Umsatz und Gewinn musste die DFS 2016 wegen abgesenkter Gebühren Rückgänge hinnehmen. Die Erlöse der bundeseigenen Gesellschaft sanken um 45 Millionen auf 1,22 Milliarden Euro, der Gewinn ging um 36 Millionen auf 86,6 Millionen Euro zurück.

Die DFS will zunehmend als privater Dienstleister an Flughäfen Geschäft machen. Den Umsatz der entsprechenden Tochtergesellschaft will sie von 50 auf 100 Millionen verdoppeln.

dpa

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