Dann war es aber auch bei Vechta mit der Treffsicherheit vorbei. Auf beiden Seiten gewann die Verteidigung die Oberhand und erzwang schwierige Würfe und teilweise grobe Fehler. Während die Gastgeber hauptsächlich auf Erfolge aus der Distanz hoffen mussten, punkteten die Bayreuther am zuverlässigsten im Eins-gegen-eins auf den großen Positionen. Einerseits hatten die Gäste mitunter Glück, dass der Aufsteiger seine erarbeiteten Chancen an der Freiwurflinie und nach Rebounds schlecht verwertete, andererseits war der letzte Treffer zum Halbzeitstand glücklich für Vechta: Ehambe traf fünf Sekunden vor der Pause einen Dreier mit dem 24-Sekunden-Signal, nachdem der Ball fast schon verloren gegangen war.
Einzelkritik (von Florian Kirchner)
KYAN ANDERSON (14 Punkte / 28:05 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: 5): Punktsieger im Aufbauduell gegen den NBA-erfahrenen Scott Machado; gute Balance zwischen Mannschaftsspiel und Einzelaktionen (vier Assists).
NATE LINHART (4/28:12/7): Hatte anfangs große Probleme in der Verteidigung gegen Vechtas Distanzwurfspezialisten Ehambe (vier Dreier in der ersten Hälfte), der nach dem Seitenwechsel aber nur noch zu einem Korberfolg kam; hielt sich offensiv zurück (1/4 Würfe, vier Rebounds).
Bastian Doreth (2/19:12/6): Der Nationalspielmacher, der erst kurz vor dem Saisonstart zur Mannschaft gestoßen war, konnte Abstimmungsprobleme mit seinen Nebenleuten nicht verbergen; erzielte seine ersten Saisonpunkte zur 56:46-Führung vor dem Schlussabschnitt und muss sein Visier von der Dreierlinie noch justieren (0/3).
ANDREAS SEIFERTH (8/16:55/-7): Der 41-fache Nationalspieler startete anstelle von Assem Marei, hatte anfangs starke Szenen in der Offensive, aber auch einige Probleme im Defensivrebound. (4/6 Würfe, zwei Rebounds).
TREY LEWIS (17/33:45/3): Der Topscorer des Saisonauftaktes traf frühzeitig von der Dreierlinie, musste dann aber bis Ende des dritten Viertels auf den nächsten Korberfolg warten und avancierte in einem starken Schlussspurt doch noch zum Topscorer (4/9 aus dem Feld, 6/6 Freiwürfe).
Steve Wachalski (5/17:18/4): Auf den kampfstarken Routinier war wie immer Verlass; schraubte sein ewiges Punktekonto auf 999 Zähler und kann am Sonntag den Tausender vollmachen; zweitbester Rebounder zusammen mit Brooks (je 5).
Robin Amaize (2/10:46/6): Eine unglückliche Aktion vor der Pause, als sein Einwurf unmittelbar zu einem Korberfolg des Gegners führte, brachte ihn nicht aus dem Konzept; starke Aktion mit einem krachenden Dunking zum 61:47 (34.); drei Rebounds.
Moritz Trieb: Nicht eingesetzt.
DE’MON BROOKS (14/22:42/5): Grundsolide Leistung mit 4/7 Feldwürfen, 5/7 Freiwürfen, fünf Rebounds und vielen guten Entscheidungen; Sieger im Vergleich mit Standhardinger.
Assem Marei (8/23:05/16): Dominierte nach dem Seitenwechsel die Bretter (neun Rebounds); klarer Sieger gegen Vechtas Centerriege um Searcy und Altmeister Allen und damit ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Statistik
SC Rasta Vechta: GAINES (13 Punkte / 32:30 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: 0), MACHADO (9/28:56/-7), SEARCY (8/27:34/0), Geske (0/12:05/-6), Bekteshi, Buckles (0/2:30/-1), Herkenhoff, Allen (5/24:46/-18), EHAMBE (16/28:26/-11), Warech (6/14:19/5), Reischel (1/6:29/-8), Standhardinger (7/22:25/-2); Feldwurfquote: 24/65 (37 Prozent), davon 9/21 Dreier (37 Prozent): Ehambe (4/8), Gaines (3/6), Machado (1/2), Warech (1/4); Freiwürfe: 8/16 (50 Prozent); Rebounds: 22 defensiv, 17 offensiv (Searcy 4/4); Ballgewinne: 6; Ballverluste: 13; Assists: 15 (Machado 7); Effektivität: 64 (Machado 17, Searcy 15, Ehambe 12, Gaines 11).
Medi Bayreuth: Feldwurfquote: 26/55 (47 Prozent), davon 7/24 Dreier (29 Prozent): Lewis (3/7), Anderson (2/6), Wachalski (1/1), Brooks (1/3); Freiwürfe: 15/17 (88 Prozent); Rebounds: 28 defensiv, 8 offensiv (Marei 9/0); Ballgewinne: 7; Ballverluste: 13; Assists: 13 (Anderson 4); Effektivität: 91 (Brooks 16, Marei 14, Lewis 13, Anderson 13, Linhart 11, Wachalski 10).
SR: Matip, Streit, Hegemann; Zuschauer: 3140 (ausverkauft).
Stationen: 4:5 (3.), 8:9 (4.), 16:9 (5.), 18:18 (1. Viertel), 22:18 (13.), 26:20 (15.), 32:27 (18.), 32:32 (19.), 38:34 (Halbzeit), 38:41 (23.), 43:41 (25.), 46:45 (27.), 46:56 (3. Viertel), 47:63 (34.), 62:70 (39.), 65:74 (Ende).
Info: Die Effektivität errechnet sich aus der Summe von Punkten, Rebounds, Assists, Ballgewinnen und Blocks, abzüglich der Ballverluste sowie der Fehlwürfe aus dem Feld und an der Freiwurflinie. Die Plus-Minus-Bilanz zeigt die Entwicklung des Ergebnisses während der Spieler auf dem Feld stand.