Erster LSG-Sieg der Bundesligasaison

Erfolgreiches Gespann: Heiko Hertrich (rechts) und sein Co-Pilot Julius Hoffelner nutzten die Wetterinformationen ihrer früher gestarteten Teamkollegen, um das beste Einzelergebnis zum LSG-Tagessieg beizutragen. Foto: Daniel Große Verspohl Foto: red

Kurz vor dem Bayreuth-Wettbewerb vom 19. bis 27. Mai sind die Piloten der LSG Bayreuth in Topform: Sie konnten die mitunter durchwachsenen Bedingungen des Pfingstwochenendes besser nutzen als alle anderen Vereine in der Bundes- und Weltliga und holten sich mit ihrem ersten Rundensieg der Saison den Hauptgewinn in der Wetterlotterie.

 
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Bei starkem Westwind und nur kurzen vielversprechenden Zeitfenstern flogen alle Bayreuther am ersten Tag Richtung Nordwesten, um zunächst ein gutes Stück gegen den Wind voranzukommen und dann mit einer starken Rückenwindkomponente eine hohe Geschwindigkeitswertung zu erzielen.

Alexander Müller und Wolfgang Clas fanden eine Wolkenstraße über dem Thüringer Wald, in der sie auf und ab fliegen konnten, ohne zu kreisen. Der Aufwind war stark genug, um sie auch im Geradeausflug ohne wesentlichen Höhenverlust zu tragen. Dadurch erreichte Müller eine Ligawertung von 122,9 Stundenkilometern und Clas eine von 103,8.

Die dritte Wertung steuerte Heiko Hertrich bei. Er war relativ spät an der Winde gestartet und schaffte gerade noch den Anschluss ins bessere Wetter. Mit den Wetterinformationen der vorausgeflogenen Piloten kam er aber zügig zur „Rennstrecke“ über dem Thüringer Wald. Von Schmalkalden aus ging es mit viel Rückenwind zurück Richtung Bayreuth, um bei Kulmbach erneut zu wenden und die Wolkenstraße noch einmal bis nördlich von Coburg zu nutzen. Am Ende der zweieinhalbstündigen Wertungszeit verzeichnete Hertrich nur einen siebenprozentigen Kreisfluganteil und trug 110,7 km/h zur Ligawertung bei.

Kein Wertungsflug mehr am zweiten Tag

Mit der Summe von 337,4 km/h landeten die Bayreuther bereits nach dem ersten Tag an der Spitze der Ligawertung. Am zweiten Tag boten die Wetteraussichten dann keine Aussichten, das Ergebnis noch zu verbessern. So blieben die Bayreuther am Boden und mussten die Ergebnisse der Konkurrenz abwarten.

Doch das Ergebnis hielt: Aufsteiger AC Bad Nauheim hatte als Zweiter der Rundenwertung schon einen Rückstand von über 70 km/h. Dritter wurde mit dem LSV Homberg/Ohm ebenfalls ein Aufsteiger. In der Gesamtwertung rückten die Bayreuther mit den gewonnenen 20 Punkten auf den fünften Platz vor und konnten den Abstand zu den führenden Teams aus dem Norden Deutschlands etwas verringern. Vom dritten Platz ist der Titelverteidiger jetzt nur noch drei Punkte entfernt.

Auch in der Weltliga gelang der LSG der erste Saisonsieg. Mit 316,7 km/h hatte sie auch international einen passablen Vorsprung auf den Rundenzweiten, den Tucson Soaring Club aus Arizona (USA). Mit 300,1 km/h folgte der AC Adele Orsi aus Varese (Italien) an dritter Stelle. Die Gesamtwertung dominieren weiterhin die deutschen Vereine. Erst auf Rang elf folgt mit dem Sieger der zweiten Runde, dem AC Albatross aus New Jersey (USA), der erste ausländische Club.

Tabellenstände

Bundesliga (nach Runde fünf von 19): 1. AC Braunschweig (89 Punkte), 2. LSV Burgdorf (88), 3. FK Brandenburg (67), 4. FCC Berlin (64), 5. LSG Bayreuth (64), 6. SFG Donauwörth-Monheim (58), 7. SFZ Königsdorf (57), 8. FLG Blaubeuren (46), 9. FLC Schwandorf (40), 10. AC Bad Nauheim (39).

Weltliga (885 Vereine): 1. AC Braunschweig (159 Punkte), 2. LSV Burgdorf (150), 3. SFZ Königsdorf (135), 4. FC Eichstätt (118), 5. LSG Bayreuth (117), 6. AC Pirna (108), 7. Hamburger AC Boberg (101), 8. SFG Donauwörth-Monheim (98), 9. FK Brandenburg (89), 10. LSV Gifhorn (81), 11. Aero Club Albatross (USA/78).

Halbe Bundesliga zu Gast

Der am Donnerstag beginnende internationale Bayreuth-Wettbewerb wird nach ganz anderen Wertungsregeln als in der Bundesliga ausgetragen, aber die Flüge der Teilnehmer können zumindest auch für die Bundesliga eingereicht werden. Neben sieben Vertretern der gastgebenden LSG Bayreuth werden auch Piloten aus 16 der 29 anderen Erstliga-Vereine am Bindlacher Berg an den Start gehen, was für die dezentrale Bundesliga völlig ungewöhnlich ist. Das direkte Aufeinandertreffen bei gleichen Bedingungen verspricht also eine besonders spannende sechste Runde.

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